
Soil im Aquarium - Ein aktiver Bodengrund
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Soil im Aquarium
Soil, ist mittlerweile nicht mehr nur bei Aquascaper eine beliebte Bodengrundvariante für das Aquarium. Soil ist ein aktiver Bodengrund im Aquarium, weshalb er besonders bei Aquascapern eingesetzt wird. Soil besteht nicht wie Kies oder Sand aus Gestein, sondern aus natürlicher stark mineralisierten Erde, die einen vulkanischen Ursprung hat. Wie viele aus Schulzeiten vielleicht noch wissen, ist vulkanischer Bodengrund ein sehr nährstoffreicher Boden. Neben den vielen verschiedenen Nährstoffen enthalt dieser auch verschiedene Minerale und Spurenelemente, wodurch Pflanzen gut im Wachstum unterstützt werden. Nach der Verarbeitung wird der Soil kurz gebrannt, um eine gewisse Stabilität für unter Wasser zu erreichen. Manche Hersteller mischen für eine bessere Partikelbindung und klares Wasser, etwas Kohle oder auch zusätzliche Nährstoffe dazu. Der Soil Bodengrund hat zudem auch Huminstoffe und Fulvosäuren, die sich positiv auf des Wohlbefinden deiner Zierfische oder Garnelen im Aquarium auswirken können.
Als aktiver Bodengrund im Aquarium kann Soil natürlich auch die Werte im Wasser verändern. Soil kann durch eine Eigenschaft einen gewissen Teil der Karbonathärte binden und damit den pH Wert ansäuern. Unterstützt wird dies z.B. von den enthaltenen Huminstoffen.
Die Eigenschaft von Soil ist also ähnlich wie von Torf. Soil kann jedoch nicht unbegrenzt Minerale binden und natürlich sind die Nährstoffe irgendwann verbraucht. Man das Soil im Schnitt alle 2 Jahre tauschen sollte, wenn man die guten Eigenschaften weiter nutzen möchte. Soil bietet durch die Nährstoffe eine perfekte Grundlage für ein gutes Pflanzenwachstum und ist daher sehr beliebt für Aquascaping oder Holländische Becken. Aber auch für fortgeschrittene Aquarianer, die Wert auf eine bestimmte Artenvielfalt bei Wasserpflanzen legen ist Soil beliebt.

Für Anfänger empfehlen wir den Soil nur unterstützend an manchen Stellen ins Becken zu geben oder sich vorab gut mit den Eigenschaften und Folgen bei falscher Verwendung zu befassen. Wenn Soil im Aquarium frisch eingesetzt wird, gibt dieser zu Beginn sehr viele Nährstoffe ans Wasser ab, diese fördern manchmal ein intensives Algenwachstum. Auch kann es in den ersten Wochen zu einem PH-Sturz kommen. Hier sollte man die Wasserparameter sehr genau beobachten, insbesondere wenn bereits Tiere im Aquarium leben. Soilbecken besetzt man idealerweise erst nach einer längeren Einfahrzeit von wirklich mehreren Wochen. Deshalb wechselt man bei Soil in den ersten Wochen regelmäßiger das Wasser, um die vorhandenen Überschüsse an Nährstoffen aus dem Wasser zu bekommen.
Das Absaugen oder auch Abmulmen wie man es von Sand oder Kies kennt, ist bei Soil Bodengrund ebenfalls etwas anders. Hier ist noch etwas mehr Fingerspitzengefühl als bei Sand gefragt. Manch einer sagt, Soilboden muss man nie abmulmen, andere sagen, man mulmt auch diesen regelmäßig. Wir sagen auch hier, gibt es viele Wege die zum Ziel führen. Wir saugen auch unseren Soilboden gelegentlich und sehr vorsichtig ab, um den überschüssigen Dreck und Kot zu entfernen und um eine Phosphatüberlastung oder Silikatüberlastung zu vermeiden. Soil hat also klare Vorteile aber bei falschen handling auch Nachteile.
Bitte bedenkt: da Soil die Wasserwerte aktiv verändert, ist dieser Bodengrund nichts für Aquarien mit Tieren wie Mollys oder Malawis.
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