Fräskopfwürmer bei Zierfischen

Fräskopfwürmer bei Zierfischen

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Der Fräskopfwurm ist ein recht häufiger aber unerwünschter Begleiter in der Aquaristik und kommt meist durch Lebendfutter oder neue Fische ins Aquarium. Er ist ein Endoparasit (ein Parasit der im inneren des Wirtes lebt) der den Darmtrakt der Fische befällt und erst sehr spät zu erkennen ist, jedoch schon früh zu vermuten.

Woran erkennt man Fräskopfwürmer?

Fräskopfwürmer selbst sieht man als Parasit erst, wenn der Befall sehr weit fortgeschritten ist und die Würmer bereits aus dem After der Fische raushängen. Dann ist es höchste Zeit zu handeln. Wer seine Tiere gut beobachtet, kann bereits frühzeitig auf Fräskopfwürmer schliessen.

Übliche Symptome von Fräskopfwürmern sind:

  • Fisch magert trotz Nahrungsaufnahme immer weiter ab
  • Farbverlust der Tiere
  • teilweise Flossenklemmen
  • Eingefallene Bäuche
  • rote Fäden / Wormer die aus dem After hängen

Fräskopfwürmer ernähren sich als Parasit von der Darmschleimhaut und dem Epithelgewebe des Dünndarms. Sobald ihr die Würmer aus dem After raushängen seht, ist auch davon auszugehen, das eine deutliche Vermehrung ( rund 100 Larven pro Tag ) statt gefunden hat. Bis man einen Befall erkennt, können mehrere Monate vergehen. Als Wurm ist er im endstatium und kann mit seinem Beißwerkzeug die Blutzufuhr der Darmschleimhaut unterbrechen oder diese sogar durchbrechen. Dann ist der Fisch meist nicht mehr zu retten, da es durch den durchbrochenen Darm zu verschiedenen Folgeinfektionen kommt und Blutungen die dem Tier zum verhängnis werden. Aufgrund der langen Inkubationszeit solltet ihr unbedingt aufmerksam sein und die Tiere immer gut beobachten, da man erste Anzeichen schon vor der Wurmsichtung erkennen kann. Spätestens wenn ihr dann die Würmer am After seht, heißt es mit allen Mitteln sofort reagieren.

Wie kommt der Fräskopfwurm ins Aquarium?

Der Fräskopfwurm befällt alle Zierfischarten und kommt ursprünglich in der Natur überwiegend in Asien vor. Durch die intensive Zucht der Zierfische in Asiatischen Zuchtstationen kann bei Unachtsamkeit der Händler dieser dann in die Verkaufsanlage kommen und in eure Aquarien. Dadurch ist er mittlerweile aber auch weltweit in den Gewässern zu finden.

Normalerweise bevorzugt der Fräskopfwurm als Zwischenwirt die Ruderfußkrebse und erst als endwirt die Zierfische. Jedoch kann die Camallanus cotti Art auch monoxen also ohne Zwischenwirt, auf den Endwirt übergehen. Ruderfußkrebse sind zum Beispiel Copepoden.

Somit könnt ihr euch die Fräskopfwürmer auf verschiedene Wege einfangen.
  • Frostfutter
  • Lebendfutter
  • befallene Zierfische die neu ins Aquarium kommen
  • selbst gefangene Wasserflöhe und Tümpelfutter
  • Wasser mit Larven von fremden Aquarien

Behandlung bei Fräskopfwürmern

Fräskopfwürmer lassen sich auf verschiedene Wege behandeln. Mann kann sie auch vorbeugen.

Ein bekannter Wirkstoff, der aber eigentlich nicht in der Aquaristik verbreitet ist, zumindest nicht für den Endverbraucher, ist das Levamisol. Das ist eine einfache und sichere Behandlung. Warum man diesen nicht freiverkäuflich im Fachhandel findet, liegt daran, das er Verschreibungspflichtig ist und auch gern als Streckmittel für Kokain verwendet wird. Üblich ist dieser Wirkstoff aber in der Tiermedizin für Schafe, Hunde, Rinder, Hühner, Schweine usw. die einen Fadenwurmbefall haben. Freiverkäuflich werden aktuell sehr stark belastende Wirkstoffe verwendet, die für die Tiere oft schwer zu vertragen sind und das Immunsystem stark in Mitleidenschaft ziehen. Diese sind jedoch nicht verschreibungspflichtig. Deshalb überstehen oft nur wenige Tiere die Behandlung mit den Medikamenten gegen Fräskopfwürmer. Aber wir zeigen euch welche Möglichkeiten ihr noch alle habt.

Wenn ihr einen guten Tierarzt habt, dann könnt ihr über diesen eine entsprechende Dosis Levamisol erhalten. Ansonsten müsst ihr auf vorbeigende Maßnahmen und Medikamente aus dem Fachhandel zurückgreifen.

Vorbeugend und unterstützend:

Knoblauchextrakt über das Futter geben und kurz ziehen lassen. Knoblauch wirkt antiparasitär und ist reich an schwefelhaltigen Aminosäuren. Hier solltet ihr regelmäßig über mehrere Tage Knoblauchsud auf das Futter geben.

Knoblauch ist damit auch das einzige natürliche Mittel, das Für Tiere im Aquarium nicht gefährlich ist und bedenkenlos verwendet werden kann. Die Würmer werden jedoc hdamit nicht unbedingt getötet, verlieren jedoch den Wirt und sterben dann meist mit der Zeit im Becken wenn sie keinen neuen finden.

Behandlung aktiv mit Medikamenten:

Momentan noch verfügbare Medikamente im Fachhandel sind zum Beispiel Nematol von Sera.

Sera Nematol


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