
Kampffische und Zwerggarnelen - Was du beachten solltest!
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19.04.2025
Kampffische und besonders die Zuchtformen der Betta splendens werden in der Aquaristik einzeln gehalten. Eine Vergesellschaftung mit anderen Zierfischarten sollte bei diesen Tieren vermieden werden, um Stress zu vermeiden. Dennoch haben sich Zwerggarnelen und Schnecken etabliert als Gesellschaft für Bettas, da diese keine direkten Revierfeinde darstellen.
Charakterfische - Jeder Betta hat seinen eigenen Kopf
Für Bettas der Art Betta splendens gibt es keinen allgemeinen Leitfaden. Der Grund dafür ist sehr einfach, sie haben alle einen Charakter und die könnten von Fisch zu Fisch nicht unterschiedlicher sein.
Den Charakter kann man auch nicht vorhersehen, und wenn man die Tiere umsetzt, kann sich das Verhalten in einem neuen Becken und seinem neuen Revier auch wieder ändern. So kann er im aktuellen Becken ein ruhiger sein und ihr setzt ihn um, und im neuen Becken ist er absolut aktiv. Bettas sind zudem sehr schlau und aktiv, man sollte sie beschäftigen, da ihnen sonst gern mal langweilig wird. Und das kann bei Bettas dann zu Stress und verklebten Flossen führen.
Ob sich ein Kampffisch nun gut mit Garnelen vergesellschaften lässt, ist also von Fisch zu Fisch sehr unterschiedlich. Ihr dürft nicht vergessen, dass kleine Krebstiere, Insekten oder wirbellose Tiere bei Kampffischen durchaus auf dem Speiseplan stehen.
Männliche Kampffische sind zudem ggü. Zwerggarnelen oft aggressiver eingestellt als weibliche. Bei Weibchen gibt es nicht so oft Probleme mit der Vergesellschaftung. Es gibt aber auch charakterstarke Damen.
Doch es kann funktionieren und besonders dann, wenn ihr ein paar Sachen zum Vorgehen beachtet.

Kampffisch mit Zwerggarnelen vergesellschaften - das Vorgehen
Eins vorneweg, wie bereits oben erwähnt, sind Kampffische Charaktertiere. Es gibt auch bei diesem Vorgehen, wenn ihr euch daran haltet, keine 100% Garantie, dass es klappt! Aber es ist ein Weg, der häufig am besten funktioniert hat.
Vorgehen bei neuen Becken
1. Richte das Becken mit ausreichend Wasserpflanzen ein, vor allem auch Ecken mit Moosen oder anderen ganz feinen Wasserpflanzen.
2. Baut ausreichend kleine Röhren, Höhlen oder Verstecke ein, wo nur die Zwerggarnelen hereinpassen, nicht aber ein Kampffisch
3. Lasst das Becken lang genug einlaufen und die Wasserpflanzen schon üppig wachsen, oder setzt bereits eine große Menge an Wasserpflanzen beim Einrichten ein
4. Nach ausreichender Einlaufphase und bereits guter Bepflanzung setzt als Erstes die Zwerggarnelen in das Becken ein und lasst das Ganze so mindestens weitere 2 Wochen laufen, damit die Garnelen sich zurechtfinden und ihre Verstecke auskundschaften können.
5. Wenn alles noch weiter verwachsen ist und ihr euren Wunsch Kampffisch schon ausgesucht habt, dann könnt ihr nun versuchen, diesen einzusetzen und mit den Garnelen zu vergesellschaften.
Grundsätzlich besteht immer eine höhere Akzeptanz der Zwerggarnelen, wenn diese Tiere vor dem Kampffisch im Revier bereits waren. Alles, was nachträglich eingesetzt wird, ist erst einmal als Eindringling eingestuft.

Vorgehen bei laufenden Becken
Wenn ihr bereits einen Kampffisch habt und nun doch versuchen wollt, noch Zwerggarnelen mit einzusetzen, dann solltet ihr sie nicht einfach so zu dem Kampffisch setzen. Das geht zu 90% schief. 10% sind die Betta Kampffische, die wirklich etwas ruhiger sind und denen es egal ist.
1. Kampffisch bestenfalls für ein paar Tage aus dem Becken "auslagern" 3-5 Tage.
2. Garnelen einsetzen und zusätzliche Verstecke für diese Tiere einbauen
3. Nach den 3-5 Tagen den Kampffisch wieder einsetzen, vorher jedoch gut füttern, dass er satt ist und das Licht am besten danach ausschalten
4. Am nächsten Tag wieder normal dem Ablauf folgen und sehen, wie der Kampffisch auf die Garnelen reagiert.
Da er sein Revier meist wiedererkennt, kann es jedoch sein, dass er die Garnelen genau betrachtet und überlegt, zu kosten.

Weiteres Vorgehen bei bereits laufenden Becken
Damit der Betta die Zwerggarnelen nicht als Eindringling und Feind betrachtet, ist es von Vorteil, wenn ihr ihm ein neues Revier gebt, wo auch er erst einmal wieder zurechtkommen muss.
1. Kampffische auslagern in eine Box.
2. Becken einmal neu gestalten und in dem Zug auf jeden Fall zusätzliche Garnelenverstecke einbauen
3. Garnelen einsetzen, 1-2h gedulden, dass sie bereits Verstecke suchen können.
4. Betta wieder einsetzen und beobachten.
So schafft ihr ein neues Revier und der Kampffisch kann die Garnelen akzeptieren, da diese in einem für ihn noch unbekannten Revier sind und deshalb nicht unbedingt als normaler Eindringling wahrgenommen werden.
Tipps zu Schnecken
Schnecken können ebenfalls mit Kampffischen vergesellschaftet werden. Hier ist es jedoch wichtig, dass Schnecken mit tollen langen Fühlern oder intensiven Farben dazu verleiten, dass die Fühler als Würmer erkannt werden und der Kampffisch aus Instinkt in diese beißt. Hier bestenfalls Schnecken ohne zu lange Fühler einsetzen oder aufmerksam beobachten.

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