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Ammonium und Ammoniak - Wann ist NH3 NH4 gefährlich?

Ammonium und Ammoniak - Wann ist NH3 NH4 gefährlich?

Geschätze Lesezeit: 6 Minuten
Nancy
19.03.2025
Ammoniak und Ammonium sind ein natürlicher Stoff, welcher uns tagtäglich begleitet. Doch die Abhängigkeit von beiden Stoffen entscheidet über ihre Giftigkeit.

Wie entsteht Ammonium und Ammoniak?

Ammoniak entsteht durch die Ausscheidung von Tieren, es wird Harnstoff und Eiweiß in Ammoniak umgewandelt. Also kann man sagen beim Abbau vom Stickstoff in den Eiweißen. Ammoniak ist sehr gut wasserlöslich. Ammonium / Ammoniak ist das erste Glied des Stickstoffabbaus im Aquarium.

Da NH3 eine schwache Base ist, reagiert ist im Wasser unter der Aufnahme eines Wasserstoffions sofort zu NH4, also Ammonium.

Ist Ammoniak und Ammonium giftig oder gefährlich?

Ammoniak, also NH3, ist sehr giftig. Die meisten Tiere vertragen nur eine geringe Menge und andere sind auch bei hohen Konzentrationen tolerant. Doch bereits 0,1mg / Liter können schon akut giftig sein. Jungfische und Fischlarven vertragen noch weniger und ist meist schon ab 0,02mg/Liter gefährlich

Besonders Zierfische aus den afrikanischen Natronseen (Malawisee, Tanganjika See, Victoria See), können bei den hohen pH-Werten das Ammoniak in ungiftigen Harnstoff umwandeln. Dies ist auch wichtig für die Arten, da diese bei pH-Werten ab 8 gehalten werden und somit sonst immer giftigen Ammoniak ausgesetzt wären.

Hohe Ammoniumkonzentrationen können bei der Verschiebung des pH-Wertes in den alkalischen Bereich schnell, für die meisten Zierfische giftig werden.

Wie kommt es ins Aquarium?

Ammoniak wird von Zierfischen über die Kiemen abgeatmet und entsteht daher von allein. Damit haben die Tiere keinerlei Probleme und es kann durch das Blutplasma und durch einen normalen pH-Wert schnell zu ungiftigen Ammonium umgewandelt werden. Ins Wasser wird also bei einem niedrigen pH-Wert das Ammoniak im Aquarium rasant zum ungiftigen Ammonium umgewandelt. Erst wenn der pH-Wert über 7 steigt, vermindert sich die Protonenzahl, die für die Umwandlung zu Ammonium nötig ist, und es bleibt das giftige Ammoniak im Aquarium erhalten und reichert sich weiter an. Dadurch können die Fische das eigene Ammonium / Ammoniak nicht mehr über die Kiemen abgeben und es entsteht eine Selbstvergiftung des Fisches.

Bei zu gründlicher Reinigung und Neustart eines Aquariums kann es am Anfang zu einer Erhöhung der Werte kommen.

Welche Anzeichen hat eine hohe Ammoniakkonzentration?

Fische, die einem zu hohen Ammoniakwert ausgesetzt sind, haben eine deutlich höhere Blutvolumina und zeigen Blutungen in Kiemen und inneren Organen auf.

Ammonium / Ammoniak messen?

Mit den üblichen Tropfentests kann das Ammonium und Ammoniak im Aquarium bestimmt werden. Nur allein die Menge, die sich in dem Test ergibt, reicht jedoch nicht als einziges aus, um zu prüfen, ob eine giftige Höhe vorhanden ist.


Ammoniak Test für Wasser

Die Giftigkeit von Ammonium / Ammoniak ist abhängig vom pH-Wert, deshalb sollte dieser immer mit gemessen werden, um zu prüfen, ob eine Giftigkeit vorliegt. Das könnt ihr anhand der Tabelle ablesen.


Giftigkeit von Ammonium und Ammoniak im Verhältnis zum pH Wert

Neben dem Tropfentest könnt ihr auch einen Labortest vornehmen lassen. Dieser zeigt dann neben dem Ammonium auch euren pH-Wert an.

Wie kann es aus dem Aquarium entfernt werden?


1. Durch eine funktionierende Nitrifikation wird es weiter abgebaut

2. Pflanzen nehmen eine gewisse Menge an Ammonium als Stickstoffversorgung auf

3. Wasserwechsel vornehmen, um den Gehalt zu reduzieren

4. Wasserzusätze, die eine Vergiftungserscheinung reduzieren und die Tiere schützen
Wasserzusatz um Zierfische vor der Vergiftung zu schützen.

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