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AquaristiKon in Peru 09.09.-25.09.2025 - Tagebuch Tag 2

AquaristiKon in Peru 09.09.-25.09.2025 - Tagebuch Tag 2

Geschätze Lesezeit: 10 Minuten
Nancy
25.10.2025
Nach einer mehr oder minder erholsamen Nacht, ging es nach dem Frühstück direkt weiter. Diesmal hieß es: mit dem Boot über den Rio Nanay, an einer Sandbank stoppen, nach Fischen und Tieren suchen, Mittagessen und dann weiter Richtung Indigendorf. So ging es mit dem Bus von Iquitos mit leichtem Übernachtungsgepäck bis Ninarumi.
Diese Route sind wir mit dem Boot gefahren um an ein abgelegenes Dorf zu kommen, wo wir übernachtet haben. auf dem Weg dort hin haben wir an einer Sandbank Wasserwerte genommen und Fische gefangen.

1. Die Sandbank am Rio Nanay

Die Sandbank auf dem Weg zum Dorf war für mich das erste wirklich Spannende. Endlich am Wasser mit den Netzen und auf der Suche nach den Tieren. Auch im Rio Nanay ist das Wasser überwiegend Weißwasser, nur an ruhigen Ecken hat man eine leichte Sicht von ca. 20cm. Das macht es natürlich schwer, die Tiere vor dem Fangen zu sehen. Also heißt es, mit den Netzen auf gut Glück los. Aber unser Guide wusste genau, was es hier gibt und wo es zu finden ist. Während Einheimische uns das Mittagessen zubereiteten, gingen wir also fangen. Erst ein Wels, ein toter Pacu, dann ein Panzerwels. Zum Schluss haben wir uns für das große Netz, statt der Kescher entschieden, die Freude war riesig.

Was haben wir alles an der Sandbank gefangen?

Das wissen wir nicht alles mit Sicherheit, da einige Arten auch unserem Guide nicht bekannt waren. Aber wir haben gefangen:


  • Apistogramma
  • Hechtsalmler
  • 2 weitere Salmlerarten
  • 2 verschiedene Hexenwelsearten
  • Nadelwelse
  • Hoplias 
  • 3-4 Panzerwelsarten 
  • einen Geophagus
  • Engelsantennenwelse
  • Piranha

Wir sind dabei mit dem Netz nicht kilometerweit gelaufen, sondern haben das Netz nur an einer mit Laub gefüllten Wasserstelle (ca. 2m x 2m gezogen. Die Menge an verschiedenen Arten auf dieser kleinen Fläche, welche teilweise ja sogar Futter für andere sind, ist beachtlich.

Da wir dort sehr viele Aufnahmen gemacht haben und wir euch keine vorenthalten wollen, werden wir hier nur ein paar Bilder zeigen. 

Über diesen Button kommt Ihr dann zur vollständigen Galerie mit allen Videos und Bildern.

-> Weitere Bilder der Tiere von der Sandbank

An dieser Sandbank, die auch gern von einheimischen zum Baden verwendet wird, haben wir unsere Fangpause und Mittagszeit verbracht.

2. Zwischenstopp an einem Nebenfluss

Unser Guide hat schnell gemerkt, dass wir absolute Freaks sind und nicht genug bekommen. Also haben wir noch einmal einen zweiten Standpunkt angesteuert. Er hat sich schnell gemerkt, wer welche Fische sehen wollte, so rief er dann "Nancy Apistogramma", "Kai Piranha" und so weiter. Unsere Gruppe war toll und der Guide konnte nicht besser sein. Warum er mich mit Apistogramma in Verbindung gebracht hat, weiß ich bis heute nicht, vermutlich weil ich mich so sehr beim ersten Fang gefreut habe, diese Tiere in der Natur zu sehen.

So fuhren wir den Nebenfluss an. Er war nicht besonders groß, dafür hatte er aber viele umgefallene Bäume im Wasser, und am Rand war er leicht klar, mit einer Sichtweite von etwa 30cm. Auch hier handelte es sich um Schwarzwasser, mit Weißwasser gemischt. Unser Ziel: Wir wollten L-Welse finden. 

Also ab mit dem Netz durch und los ging es. Plecos, nein Fehlanzeige, dafür aber einen Raubfisch nach dem anderen. 

Ein toller junger schwarzer Piranha zeigte uns die Zähne, eine größere Bodensalmlerart, die etwas an eine dicke Barbe erinnerte, gefleckte Knochenhechte ohne Ende, Bratpfannenwelse und ein etwas undefinierbares Tier. Nicht ins Netz gingen eine tolle Gruppe kleiner Salmler, welche ich in einem Stück klarem Wasser am Flussrand beobachtete und auch versucht habe, mittels Actioncam zu filmen. Doch eins war klar an diesem kleinen und ruhigeren Fluss: Hier gilt das Motto „fressen oder gefressen werden“.


3. Indigendorf

Nach dem kurzen Zwischenstopp ging es nun weiter Richtung Dorf, wo wir unser Nachtlager aufschlugen. Eine dünne Matratze, eher Isomattencharakter, und ein Mückennetz darüber. Ihr könnt euch also vorstellen, wie die Nacht war. Es war nicht schlimm, denn nach dem Abendessen vor Ort, stand die Nachtwanderung durch den Urwald an. Vor dieser hatte ich Respekt, da hier Insekten, Spinnen und Co. leben, welche alles andere als „nett“ sind. Aber wir waren alle sehr tapfer. Leider mussten wir unsere Tour nach 1 Stunde abbrechen, da es im Regenwald eben auch mal regnet und in dem Fall noch gewitterte. Wir waren also alle klatschnass.

Kaum im Dorf zurück, haben sich einige etwas Frisches angezogen und andere, wie auch ich, sind samt der nassen Klamotten in den Dorffluss auf Fischjagd gegangen. Kopflampen, Taschenlampen, Netze, Taucherschuhe, Klamotten, Regen und Gewitter. Es hat so stark geregnet, dass der einst kleine Fluss schnell auf 60–80 cm Wasserstand angestiegen ist.

Und wieder haben wir eine Menge an Tieren gefunden, hier auch die ersten L-Welse und Hypoptopoma. Aber auch wieder Nadelwelse (Faowella acus). Was mich erstaunte: auch Beilbäuche. In einer ruhigen Ecke, setzte ich mich kurz auf einen Baumstamm und blieb sitzen. Auf einmal kamen verschiedene Beilbäuche und schwammen neugierig um mich herum. Die Art, welche wir fangen konnten und die nicht so schnell war, wohl ein Schmalbürzel-Beilbauchfisch, der bis zu 20cm werden kann. Diese kommen nicht in unseren Handel (Triportheus angulatus). 

Auch beim Fangen in diesem Fluss wurde klar, dass hier Räuber unterwegs sind, denn eines der Tiere hatte eine stark verletzte Schwanzflosse. 

Ein Salmler, der dem Glassalmler ähnelte, schwamm auch in unser Netz. Er hatte am Kopf bzw. hinter den Kiemen eine leicht zu sehende Blaufärbung. Normalerweise ist der Fluss niedriger und fließt recht ruhig. Durch den Regen hatten die Tiere tatsächlich gut zu tun. 

Witzig war, als wir dann auf dem Rückweg waren und genug im Wasser geplanscht hatten, dass kurz vor dem Steg, der schon komplett unter Wasser war, Gras ins Wasser hing. Das Bauchgefühl und Wissen sagten: Hier lebt auch etwas. Wir hielten also noch einmal an und gingen mit den Keschern am Uferrand lang, und dort haben wir dann eine Menge an Nadelwelsen gefunden. Sie haben einfach auf den Blättern der Grashalme herumgehangen.



4. Nachtwanderung im Urwald 1

Die Nachtwanderung kam natürlich vor dem Fluss, welchen wir im Abschnitt Indigendorf erwähnt haben, jedoch wollten wir das nicht trennen. Nach dem Abendessen gab es Hähnchen, Käse und eine maismehlartige Kugel zu essen. Schmackhaft und nahrhaft ist sicher anders, und das war erst der Anfang der Reise, aber Augen zu und durch.

Die Nachtwanderung wurde in 2 Gruppen geteilt, da einige schon ziemlich fertig waren nach dem Tag und andere hochmotiviert, den Urwald nach Tieren umzuwühlen. So haben wir die lange Tour gewählt. Mückenspray, Mütze, lange Sachen und Wanderschuhe. Los ging es. Alle mit Kamera, Taschenlampen, Stirnlampen und Handys bewaffnet, liefen wir los. Und unser Eingang in den Urwald ging über die dorfeigene Grabstätte. Gruseliger könnte so eine Nachtwanderung nicht beginnen. 

Es dauerte tatsächlich auch nicht lange und es kamen die ersten Tiere zum Vorschein. Nicht unbedingt die geliebten Tiere, aber Tiere. Eins fiel uns jedoch auf, was uns sehr verwunderte. Wir waren weit weg von jeder großen Zivilisation, doch der Urwald war nahezu stumm.

Gesehen haben wir vor allem Insekten wie Spinnen, Spinnentiere, Stabschrecken, Gottesanbeterinen aber auch Amphibien wie Frösche konnten wir finden.

Auch wenn dies nicht zur Aquaristik gehört, wollen wir euch diese Bilder nicht vorenthalten.

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