Bitterlingsbarbe - lat. Puntius titteya

Bitterlingsbarbe - lat. Puntius titteya

Geschätze Lesezeit: 12 Minuten

Becken ab 80cm
Omnivore
Gruppe ab 5 Tieren

 Größe ~5cm
 Asien
Alter bis 5 Jahre

Die Puntius titteya in der Natur

Die Bitterlingsbarbe oder auch im englischen Raum "Cherry Barb" genannt ist ein Süßwasserfisch, der zu der Familie der Karpfenfische gehört. Deshalb haben die Puntius titteya auch ein Paar Barteln am Maul, welches für die Karpfenfamilie durchaus üblich ist.

Die Bitterlingsbarbe wird rund 5cm groß, wobei die weiblichen Tiere oft etwas kräftiger immer Körperbau erscheinen.

In der Natur existieren verschiedene Farbvariationen der Art , in den Aquarium ist dahingehend oft nur die rote Variante anzutreffen.

Im Juli 2023 wurde die Bitterlingsbarbe einer neuen Gattung zugeschrieben, so das der neue wissenschaftliche Name Rohanella titteya ist. Ihr werden den Namen jedoch noch wenig finden und lesen, da sich solche Änderungen nur schwergängig verbreiten und natürlich auch der Kunde sich mit solchen neuen Bezeichnungen schwer tut. Wir wollen es hier aber erwähnt haben, das es diesbezüglich eine Änderung gab. 

Wasserwerte in der Heimat der Puntius titteya

Der Gehalt an Nitrit, Ammoniak und Phosphate liegt je nach Stellenmessung im grünen Bereich. In Industriegebieten können diese stärker abweichen so wurden Nitrit Werte von bis zu 0,097mg/L , Ammoniak von bis zu 0,977mg /L und Phosphat von bis zu 0,513mg/L in den Gebieten mit starker Industrie gemessen.

Der  gelöste Sauerstoffgehalt des Flusses liegt bei mehr als 6mg/L.

pH -Wert

 5,33 - 8,37

Leitwert

 452,6 µS

 Gesamthärte

 3-18

 Karbonathärte

5 -12

 Temperatur

 21,5 - 31,33°

 Nitrat

 0,3 - 3,5mg /L


Die natürliche Lebensweise der Puntius titteya

Die Puntius titteya hat ihr Heimatgebiet ist Südostasien in langsam fließenden Gewässern wie Waldbäche und Flüsse auf der Insel Sri Lanka. Die Art ist dort endemisch, was so viel bedeutet wie, dass sie nur auf diesem Gebiet und in diesem Habitat vorkommt.  Die Bitterlings Barbe gilt in ihrem Heimatbiotop als gefährdete Art so wie viele endemische Arten von Süßwasser Zierfischen, welche dort vorkommen. Grund dafür ist die Vernichtung des Lebensraumes durch den Menschen. Der Fluss ist durch die extensive Landwirtschaft, den Sandabbau und mangelnde Klärtechnik mittlerweile stark belastet.

Sri Lanka bietet ein eher tropisches Klima mit sehr schwankenden Niederschlagsverhältnissen. Die Luftfeuchtigkeit ist eher hoch und die durchschnittliche Lufttemperatur reicht vom 16° im Hochland bis 32° an der Nordküste.

Anzutreffen ist die Barbe in den Flüssen zwischen Kelani und Nilwala und schwimmt dort in verschiedenen Größen und Farbvarianten (sogar mit blau und silbershcimmer) zwischen riesigen Ansammlungen von Cryptocorynen rum. Dort verstecken sie sich vor einem Räuber mit dem sie sich das Habitat teilen, dem Channa.

Der Kelani Fluss ist mit rund 145km der längste auf Sir Lanka und ändert durch die Monsune seine Ausbreitung. Es befindet sich viel Laub Stämme und Äste in den schwimmgebieten.

Die Bäche und Flüsse haben oft niedrige Wasserstände, weshalb sich die Art auch für Paludarien eignet.

Ernährung

Die Bitterlingsbarbe hat in der Natur einen breiten Speiseplan und ernährt sich von verschiedenen Insekten und auch Wasserpflanzen. Das bedeutet sie ist den omnivoren Zierfischarten zuzuordnen.

Geschlechterunterscheidung

Da die Bitterlingsbarbe zu der Familie der Karpfen gehört, werden die Männchen als "Milchner" und die Weibchen als "Rogner" bezeichnet. Der Einfachheit halber, bleiben wir bei den Bezeichnungen Männchen und Weibchen.

Die weiblichen Tiere haben eine deutlich blassere und eher eine leichte beige oder gelblich ausgeprägte Körperfarbe und ein stärker ausgeprägtes Längsband auf den Körperseiten als die Männchen. Die Männlichen Tiere dagegen haben oft größer Flossen und eine intensivere Färbung, vor allem in der Balzzeit.

 

Zuchtbericht zu Bitterlingsbarbe

Bitterlingsbarbe als Schleiervarriante

Aktive Bitterlingsbarben im Aquarium

Das Aquarium sollte nicht zu hell beleuchtet sein und dichte Pflanzen am Rand des Aquariums aufweisen. So können sich die Tiere nach der aktiven Balz zurückziehen. Die Art des Bodengrundes spielt bei der Art keine Rolle, es sollte jedoch darauf geachtet werden, das der Bodengrund die Wasserwerte nicht Negativ beeinflusst.

Wasserwerttoleranzen im Aquarium

pH -Wert

 6,2 -7,5

Leitwert

 150 - 550 µS

 Gesamthärte

 5-19

 Karbonathärte

3 -10

 Temperatur

 21-26°

 Nitrat

 <30mg /L


Haltung von Bitterlingsbarben im Aquarium

Da die Tiere recht aktiv sind, sollten sie als kleine Gruppe mindestens in einem Aquarium ab 80cm Kantenlänge Aquarium gehalten werden. Dort empfehlen wir max. 6-8 Tiere ohne weiteren Beibesatz und mit ausreichen dichten Pflanzenwuchs. 

Wer es den Tieren etwas angenehmer gestalten möchte, da sie viel durchs Becken tanzen oder weiteren Fischbesatz im Schwimmraum plant, sollte lieber auf ein 100cm Aquarium umrüsten. Dort können dann zusätzliche Beifische die zu den Bedingungen der Bitterlingsbarbe passen mit eingesetzt werden. So hat jede Art ausreichend Schwimmraum und Stress wird vermieden.

Im Aquarium ist eine Lebenserwartung von ca. 5 Jahren bekannt. Sie sind sehr aktiv und die Männchen recht dominant, weshalb die Bitterlingsbarbe in Gruppen / Harem gehalten werden sollte. es sollten sich auf ein Männliches Tier am besten immer 2 weibliche Tiere befinden.


Ernährung

Als omnivor lebende Barbenart kann man die Bitterlingsbarbe sehr abwechslungsreich füttern. Dazu gehört neben den gängigsten Flocken und Granulatfuttersorten auch Frost oder Lebendfutter. Da sich die Barbe überwiegend von Insekten und Pflanzenteilen ernährt, solltet ihr hier vielleicht auf ein gutes Futter mit Insektenanteil zurückgreifen. 

Wir können da z.B. das Fluval Bug Bites empfehlen, das hat einen höhen Insektenanteil und im Spirulinafutter auch einen entsprechenden Grünanteil. Wenn euren Barben der Grünanteil zu wenig ist, kann es passieren das feinfiedrige Pflanzen nageknabbert werden.


Vergesellschaftung mit der Bitterlingsbarbe

Bitterlingsbarben sind sehr aktive Barben und sollten daher nicht mit Tieren die lieber ruhe wollen gehalten werden. Da sie keinen aktive starke Strömung wollen, empfiehlt sich hier auch nicht die Haltung mit Schmerlen oder Dornaugen oder anderen Strömungsliebenden Tieren.

Ihr könnt Arten aus verschiedenen Kontinenten vergesellschaften, sofern sie ähnliche oder gleiche Lebensbedingungen haben. So kann man z.B. mit anderen Lebendgebärenden Arten wie Platys oder auch andere Barben und Bärblinge oder auch bodenlebende Tiere wie Welse die es eher ruhiger mögen zusammen halten.

Arten welche ebenfalls aus dem Gebiet kommen (vielleicht nicht gerade der Channa) wie Killis o.ä. können durchaus zusammen gehalten werden.

Barsche eignen sich hier aufgrund des aktiven Verhaltens und der Wassereigenschaften nur bedingt.  Hier heißt es aktiv über die Bedingungen informieren.


Zucht / Vermehrung

Die Art gehört zu den Freilaichern, was bedeutet das Männchen und Weibchen nach dem Balzakt im buschigen Pflanzendickicht die Eier und Spermien abwerfen. Es wird vor allem in den Morgenstunden nach dem Sonnenaufgang bzw. dem Licht anschalten abgelaicht.

Sie sind starke Laichräuber und fressen die gerade abgeworfenen Eier oft selbst wieder aus. Nur sicher versteckt liegende werden es schaffen. Da sie jedoch Dauerlaicher sind, erfolgt jeden Tag eine neue Verpaarung.

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