Eingewöhnung und Einsetzen von Zierfischen nach dem Transport

Eingewöhnung und Einsetzen von Zierfischen nach dem Transport

Geschätze Lesezeit: 8 Minuten
Fische und Tiere aus der Aquaristik sollten nach einem Transportweg immer  richtig eingewöhnt  und behandelt werden um den eigenen Bestand nicht zu gefährden. Wir zeigen dir, was du wie beachten solltest.

Was bedeutet der Transport für Fische? 

Der Transport ist für die Tiere immer Stress. Nur wenig Wasser, es ist Dunkel, keine Verstecke und am ende auch noch  zu viele zusammen verpackt. Stress schlägt sich bei Tieren im Immunsystem wieder da die Schleimhaut die einen Fisch schützt dadurch abgestoßen oder minimiert wird und Erreger die sonst keine Chance haben, nun leichte Karten haben. Das können Ichtyo Schwärmer sein aber auch verschiedene Bakterien.  Deshalb ist es immer wichtig die Zierfische nach dem Transport gut einzugewöhnen.

Wie anfällig die Tiere sind bei einem Transport hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen die Wasserqualität beim Verkäufer, Becken beim Verkäufer,  Futter das sie dort bekommen haben und auch wie der Verkäufer mit den Tieren umgegangen ist. Aber auch einzelne Arten sind manchmal Stressanfälliger als andere.

Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch, vor dem Einsetzen von neuen Zierfischen, immer einen größeren Wasserwechsel und Beckenpflege zu betreiben, da man so die Belastung an vorhandenen Keimen und Bakterien, die auf neue Tiere einwirkt, minimiert.

Auch würden wir perse eine Quarantäne bei neuen Tieren empfehlen, wenn ihr die Möglichkeit habt, da sich manche mitbringsel erst später zeigen. Ansonsten immer ein gutes Auge auf die Tiere werfen und beobachten um im Notfall eingreifen zu können.

Zierfische nach dem Versand von einem Händler

Händler ist nicht gleich Händler, das sei euch  bereits gesagt. Jeder Händler geht mit den Zierfischen anders um. Während Unmengen an Zierfischen bei Großhändlern in einem meist leeren Becken Schwimmen mit wenig Licht, schwimmen die Tiere bei Einzelhändlern meist in gut eingerichteten und stabilen Becken. Es gibt aber genauso gute Großhändler mit stabilen Tieren, wie es schlechte Einzelhändler gibt. Ihr bekommt das meist schon in der Kommunikation vor der Bestellung raus. Fragt mal nach Bildern oder Videos der aktuellen Tiere. So könnt ihr meist erahnen wie die Tiere gehalten werden. Für manche Händler ist ein Zierfisch nur eine Ware, wie ein Apfel oder ein Salzstreuer. Andere bringen auch in die Zwischenhaltung viel Liebe ein und versuchen alles damit es den Tieren auch bis zum Endbecken gut geht.

Mögliche Probleme Großhändler und Einzelhändler

Wir differenzieren hier nicht zwischen beiden, da es wie bereits erwähnt, von beiden Händlern gute und schlechte gibt

- dauerhafter Stress auch in den Becken für die Zwischenhälterung
- gelegentlich dadurch zerfetzte Flossen
- meist schlecht aufgebaute Schleimhaut und Bakterienempfindlichkeit
- zu kurze Quarantänezeit
- Ichtyo Schwärmer im Wasser
- falsche Wasserwerte beim Händler 
- falsche Ernährung und Schwächung

Sicheres Vorgehen

1. Tiere akklimatisieren in dem man die Box öffnet und erst einmal die Temperatur und den Zustand der Tiere prüft und diese dann erst einmal ruhig stehen lässt.

2. Nach einer kleinen Erholungszeit die Beutel öffnen und eine kleine Probe des Wassers entnehmen und die Wasserwerte des Transportwassers kurz prüfen. So könnt ihr erkennen, mit welchem Wasser sie unterwegs waren und ob die Abweichungen zu eurem Aquarium Wasser eher hoch oder niedrig sind. Beachtet, das Chlorid, was ggf. für den Versand zugefügt wird den Leitwert erhöht und auch zusätzliche Ausscheidungen während des Versandes in der geringen Wassermenge.

3. Bei hohen Abweichungen solltet ihr die Tiere eher länger an euer Aquariumwasser gewöhnen, da es hier um den Ausgleich des osmotischen Drucks geht. Gebt also aller 15 Minuten oder auch etwas langsamer je nach Abweichung ca. ein Schnapsglas Aquariumwasser dazu. So lange, bis die Wasserbedingungen nicht mehr all zu stark abweichen. Das kann durchaus ein paar Stunden dauern. Wenn eure Wasserwerte nahezu identisch sind, dann benötigt ihr nicht so lange.

4. Während des Angleichens der Wasserwerte, empfiehlt es sich ein Schleimhaut unterstützendes Mittel mit in den Beutel oder in die Box zu geben, wenn es vom Händler noch nicht getan wurde.  Manche Händler (z.B. Aquaristikwelt Dresden) geben bereits für den Transport solche Zusätze rein, um die Schleimhaut zu schützen und für den Transport zu unterstützen. Das sorgt dafür das die Tiere die Bakterienfauna und Keime im neuen Becken auch besser vertragen und Ichtyo als Stresserreger keine Chance hat. Das können Zusätze sein wie AquaVital StressProtect oder JBL Acclimol oder auch jodfreies Kochsalz.

5. Wenn ihr das angleichen dann vorgenommen habt und die Tiere sich gut verhalten und auch gut aussehen, könnt ihr sie dann bestenfalls mit einem Kescher in euer Becken setzen.  Es empfiehlt sich danach das Licht auszumachen oder zu dämpfen. So können sich die neuen Tiere erst einmal in Ruhe in dem neuen Gebiet umschauen.


Links Stress Protect von AquaVital und rechts Acclimol von JBL

Zierfische auf Börsen und Messen

Bei Zierfischen auf Messen ist manchmal nicht immer gleich zu erkennen, ob es sich um eigene Nachzuchten handelt oder um Zukäufe oder Importe. Das kann je nach Tierart manchmal schwierig sein, zum Beispiel wenn es sich um Hochzuchten bei Guppys handelt die mittlerweile kaum noch Bakterien und Keime vertragen. Aber auch können die Tiere schlechte Quarantäne haben, wenn der Händler kurz vorher die Tiere zugeliefert bekommt, sie zwischenhältert, wieder verpackt und wieder im Messebecken Zwischenhältert. Im Regelfall macht den Tieren sowas nicht aus. Wenn sie entweder immer in den gleichen Wasserbedingungen umgesetzt werden oder aber genug Zeit zum Anpassen und akklimatisieren bleibt.

Zudem haben Tiere auf einer Messe einen doppelten Stress. Sie müssen erst vom Händler oder Züchter zur Messe und kommen dort je nach Region und Entfernung, bereits in andres Wasser. Dadurch müssen sie hier erst einmal ihren Mineralhaushalt wieder anpassen. Und dann kommen sie innerhalb kurzer Zeit zu euch ins Aquarium, wieder in andere Wasserwerte und wieder Transport. Das ist für die Tiere wenn sie falsch verpackt und transportiert werden durchaus sehr stressig und kann häufig zu Problemen führen. Hier gilt es also ein besonderes Auge auf die Tiere zu haben.

Mögliche Probleme die entstehen können

- dauerhafter Stress durch den Transport und nochmals kleinere Messebecken sowie Wasserwertänderungen
- dadurch gelegentlich zerfetzte Flossen, blasse Tiere
- meist angegriffene und schwache Schleimhaut und sowie eine dadurch entstehende Bakterienempfindlichkeit
 - zu kurze Eingewöhnzeit
- Ichtyo Schwärmer im Wasser oder bei schlecht vorbereiteten Messefiltern auch Nitritbelastung im Becken
- falsche Wasserwerte auf der Messe für die Tiere 
- falsche Ernährung und Schwächung
- Oft auch zu viele verschiedene Arten in einem Messebecken
Vorsicht bei Tieren die Taumeln, Flossenklemmen oder apathisch sind 

Sicheres Vorgehen

1. Tiere akklimatisieren in dem man die Box öffnet und erst einmal die Temperatur und den Zustand der Tiere prüft und diese dann erst einmal ruhig stehen lässt. 

2. Nach einer kleinen Erholungszeit die Beutel öffnen und eine kleine Probe des Wassers entnehmen und die Wasserwerte des Transportwassers kurz prüfen. So könnt ihr erkennen, mit welchem Wasser sie unterwegs waren und ob die Abweichungen zu eurem Aquarium Wasser eher hoch oder niedrig sind. Aber Vorsicht, wenn die Tiere nicht aus der Messeregion kommen, kann es sein das die Werte nur bedingt von den Tieren gewohnt sind. Dort einfach langsam eure Werte einstellen. Auch hier kann Chlorid, was ggf. für die Messe zugefügt wird den Leitwert erhöhen. Dies wird vor allem bei Lebendgebärenden Arten aber auch bei anderen Zierfischen gemacht um sie gut "dar stehen " zulassen. Deshalb vor dem kauf, genau beobachten und auch eine Weile.

 3. Bei hohen Abweichungen solltet ihr die Tiere eher länger an euer Aquariumwasser gewöhnen, da es hier um den Ausgleich des osmotischen Drucks geht. Gebt also aller 15 Minuten oder auch etwas langsamer je nach Abweichung ca. ein Schnapsglas Aquariumwasser dazu. Aber auch die Tröpfchenmethode ist mittlerweile weit bekannt.  So lange, bis die Wasserbedingungen nicht mehr all zu stark abweichen. Das kann durchaus ein paar Stunden dauern. Wenn eure Wasserwerte nahezu identisch sind, dann benötigt ihr nicht so lange.  Beobachtet die Tiere aber unbedingt genau.

 4. Während des Angleichens der Wasserwerte, empfiehlt es sich auch hier ein Schleimhaut unterstützendes Mittel mit in den Beutel oder in die Box zu geben, wenn es vom Händler auf der Messe noch nicht getan wurde.  Manche Händler die auf die Schleimhaut und Gesundheit der Tiere achten, geben bereits für den Transport solche Zusätze mit rein, um die Schleimhaut zu schützen und für den Transport zu unterstützen. Das sorgt dafür das die Tiere die Bakterienfauna und Keime im neuen Becken auch besser vertragen und Ichtyo als Stresserreger keine Chance hat. Dadurch habt ihr mit neuen Tieren dann meist keine größeren Probleme. Auch gibt es Tierarten die unter Stress die komplette Schleimhaut abstoßen können und dann sofort von Bakterien befallen werden und in kurzer Zeit sterben können (Stachelaale, Schmerlen bzw. besonders Schuppenlose Tierarten). Das können Zusätze sein wie AquaVital StressProtect oder JBL Acclimol oder auch jodfreies Kochsalz. 

 5. Wenn ihr das angleichen dann vorgenommen habt und die Tiere sich in der Tüte oder Box gut verhalten, Farbe bekommen (wenn farbige Fische gekauft wurden) und auch gut aussehen, könnt ihr sie dann bestenfalls mit einem Kescher in euer Becken setzen.  Lasst euch aber ausreichend Zeit und beobachtet die Tiere gut vor dem Einsetzen, nur so könnt ihr Komplikationen vermeiden. Es empfiehlt sich danach das Licht auszumachen oder zu dämpfen. So können sich die neuen Tiere erst einmal in Ruhe in dem neuen Gebiet umschauen. 

Achtung, ihr solltet die Tiere nicht einsetzen wenn:

- ihr deutliche Pünktchen auf dem Körper oder den Flossen erkennt
- wenn ihr einen leicht milchigen Belag auf dem Körper erkennt
- wenn ihr einen Pilz oder eine verpilzte Stelle seht
- wenn die Flossen einen weißen Rand haben und leicht eingerissen aussehen
- blutige Stellen zu erkennen sind
- leichte Fäden aus dem After raushängen
- wenn der Fisch taumelt und die Flossen klemmt bzw. schaukelt statt normal schwimmt.

Dann solltet ihr die Tiere unbedingt in ein Quarantänebecken oder eine Quarantänebox setzen um eure aktuellen Tiere nicht zu gefährden. Erst wenn sich nach längerem beobachten alles als gut rausstellt, dann könnt ihr die Tiere umsetzen.
Acclimol zur optimalen Eingewöhnung und unterstützung der Schleimhäute

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