
Flüssiges Co2 - guter Dünger oder doch Gefährlich?
Was genau ist flüssiges CO₂?
Viele, die sich neu mit dem Thema der CO₂-Düngung befassen, finden das "einfache" flüssige CO₂. Auch in Gruppen oder auf TikTok findet man immer wieder die Aussagen, nimm doch einfach flüssig CO₂.
Wir müssen jetzt aber mal kurz für euer Verständnis klären, was flüssiges CO₂ ist.
CO₂, also Kohlenstoffdioxid, ist eigentlich ein nicht brennbares, saures und farbloses Gas. Es ist im Wasser gut löslich und schwerer als Luft. Um CO₂ als Gas zu lagern, benötigt man einen Volumenmässig großen Behälter. Deshalb wird CO₂ für Lager und Transportzwecke oftmals "verflüssigt". Diese Verflüssigung kann im Hochdruck und Niederdruckverfahren erreicht werden. Beim Hochdruckverfahren wird das Gas mit 69 bar verdichtet und auf ca. 18°C heruntergekühlt. Diese Temperatur muss dann durchgehend gehalten werden, da der Druck sonst durch das Ausdehnen des Gases steigt. Dafür gibt es spezielle Stahlflaschen.
Beim Niederdruckverfahren erfolgt das Ganze nur bei 21 bar, jedoch bei einer permanenten Lagertemperatur von -18°C. Diese Lagertanks sind stark isoliert und haben neben verschiedenen Sicherheitsmechanismen auch eine eigene Kühlung.
Nur unter hohen Druck oder kühlen Temperaturen (oder Kombi aus beidem) kann flüssiges CO₂ erzeugt werden.
CO₂ kann auch eine feste Form annehmen, dann sprechen wir von Trockeneis, hat der ein oder andere schon mal gehört. Dort beträgt die Temperatur dann -79 °C. Sobald es jedoch wärmer wird, geht der feste Zustand in den gasförmigen über und das ohne Spuren von Feuchtigkeit, lediglich die Kälte wird hinterlassen. Das führt zu absolut unschönen Kälteverbrennungen.
Natürlich ist die Thematik im chemischen Bereich noch etwas weitreichender (Tripelpunkt usw.), jedoch wollten wir euch hier nur ein Gefühl geben, was eigentlich wirklich flüssiges CO₂ ist.
Damit sollte klar sein, dass die Flaschen mit dem vermeintlichen flüssigen CO₂ im Ladenregal kein CO₂ sind. Es sind weder gekühlte Flaschen noch Stahlflaschen. Doch was steckt nun wirklich drin?
Was ist in dem vermeintlich angepriesenen flüssigen CO₂ für die Aquaristik?
Je nach Hersteller und Anbieter können unterschiedliche Gemische verwendet werden.
1. Glutaraldehyd
Was ihr jedoch zwingend beachten solltet, dass dieser Stoff verschiedene und nicht unter schätzbare Gefahren mit sich bringt. Er ist deshalb mit Gefahrensymbolen wie "Schädigend für Wasserorganismen" stark giftig, gesundheitsschädigend, ätzend und reizend. Es wird in Desinfektionsmitteln oder auch als Einbalsamierungsflüssigkeit verwendet. Wenn ihr so etwas lest, sollten bei normalem Menschenverstand schon alle Alarmglocken schrillen und man sollte sich fragen, warum man so etwas in sein Aquarium kippen sollte. Durch die ätzende und desinfizierende Eigenschaft kann es gut als Algenmittel verwendet werden, aber keinesfalls als Dünger. So etwas solltet ihr zum Wohle eurer Tiere nicht oder nur im nötigsten Fall ins Aquarium geben.
CO₂-Tabletten als Alternative
1. Kaliumhydrogensulfat
2. Fumarsäure
Welche Gefahren bringen CO₂-Tabletten oder "flüssiges" CO₂ mit sich?
CO₂ allein ist in hohen Konzentrationen als Kohlenstoffdioxid für jedes Lebewesen gefährlich, da die Sauerstoffaufnahme im Blut reduziert wird und man so quasi langsam erstickt. Deshalb ist es wichtig, dass man keinen hohen CO₂-Werten ausgesetzt ist. Da aber das angebotene vermeintliche flüssige CO₂ gar kein CO₂ ist, bestehen hier noch weitere Gefahren, die man bei Überdosierung nicht unterschätzen sollte. Die CO₂-Tabletten sollten geschützt von Zierfischen und Tieren verwendet werden, da diese sonst dran knabbern könnten und dann definitiv das zeitliche segnen.
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