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Glänzender Zwergbuntbarsch - lat. Nannacara anomala

Glänzender Zwergbuntbarsch - lat. Nannacara anomala


Becken ab 60cm
Carnivore
Pärchen/Harem

 Größe ~8cm
 Südamerika
Alter bis 4 Jahre

Der Nannacara anomala in der Natur

Der Nannacara anomala ist auch unter seinen Synonymen Nannacara taenia und Acara puncticulata in der Aquaristik bekannt.

Der Nannacara anomala bewohnt in Südamerika die Flüsse in den Gebieten Guyana, Surinam und Französisch-Guyana. Dort ist er vorwiegend in Gewässern wie dem Rio Essequibo zu finden, wo er sehr flachen, ufernahen Bereichen von kleinen Bächen mit dichter Ufer- und Unterwasservegetation bewohnt. Der Boden dieser Bereiche ist meist mit viel  Fallaub versehen was ihm viele natürliche Verstecke schafft. 

Der Fluss ist ein Schwarzwasser Fluss welcher je nach Jahreszeit und Standpunkt einen PH Wert zwischen 3,9 - 6,3 , einem elektrischen Leitwert von 20 bis 110 µS/cm und einer Gesamthärte von unter 1 °dH aufweisen. Diese Werte unterstützen zudem seine natürliche Färbung und fördern die Gesundheit.

Wasserwerte in der Heimat der Nannacara anomala

pH -Wert

 3.9-6.3

Leitwert

 20-110 µS

 Gesamthärte

 < 1 dGH°

 Karbonathärte

 

 Temperatur

 

 Nitrat

 

Die natürliche Lebensweise der Nannacara anomala


Ernährung des Nannacara anomala in der Natur

In der Natur ernährt sich der Nannacara anomala überwiegend von wirbellosen Tieren und verschiedenen ins Wasser gefallene Insekten bzw. deren Larven. Zu den Wirbellosen Tieren zählen verschiedene Würmer die sich im und am Bodengrund aufhalten.

Geschlechterunterscheidung und Brutverhalten

Die Geschlechter bei dem glänzenden Zwergbuntbarschen sind häufig sehr einfach zu unterscheiden, vor allem wenn die Geschlechtsreife eingesetzt hat. Die  Männchen sind weitaus farbiger als die Weibchen und zeigen meist ein intensives Neonblau. Zusätzlich sind die Männchen hier grösser in der Körperlänge und haben längere Flossenstrahlen als die Weibchen. Die Weibchen sind meist grau/schwarz gefärbt und eher unscheinbar.

Der glänzende Zwergbuntbarsch laicht in Höhlen oder unter Blättern ab, kann jedoch bei der Balz sehr rabiat mit dem Weibchen umgehen und vor allem in Gesellschaftsbecken auch andere Bewohner deutlich stressen. Deshalb sollte eine aktive Vermehrung besser in einem geeigneten Einzelbecken erfolgen.

Der Glänzende Zwergbuntbarsch im Aquarium

Bei der Einrichtung eines Aquariums für ein Pärchen der glänzenden Zwergbuntbarsche solltest du auf verschiedene Strukturen besonders achten. Als Bodengrund empfiehlt sich hier feiner Sand oder Kies der von einer Laubschicht oder mit Laubecken optimiert wird. Als Dekorationslaub sollte auf braunes Laub wie BucheEicheEsskastanie und Seemandelbaumblätter zurückgegriffen werden, da dieses sich deutlich langsamer zersetzt und so lange im Aquarium zur Verfügung steht.

Da die Zwergbuntbarsche sowohl innerartlich wie auch außerartlich zu deutlicher Aggression neigen, ist eine gute Struktur mit verschiedenen Wurzeln und Steinen sowie Höhlen durchaus wichtig und empfehlenswert. Je mehr Verstecke und Schlupflöcher, desto besser können sich die Tiere zurückziehen. 

Graben tun die kleinen Barsche eher selten, weshalb ihr verschiedene Wasserpflanzen, die euch gefallen einsetzen könnt. Da die Tiere aus Schwarzwasserbereichen kommen, sollte das Licht nicht zu hell gewählt werden und Schwimmpflanzen unterstützen das Wohlbefinden und auch die Aktivität der Tiere. Deshalb solltet Ihr vielleicht nicht gerade Bodendecker einsetzen, welche extrem helles Licht bevorzugen. Die Tiere sind nicht für helle Scaperbecken geeignet.

Wasserwerttoleranzen im Aquarium

pH -Wert

 6.5-6.5

Leitwert

 20-110 µS

 Gesamthärte

1-10 dGH°

 Karbonathärte

 0-2 dKH°

 Temperatur

 24 -28°

 Nitrat

<20mg/L


Haltung von Glänzenden Zwergbuntbarschen im Aquarium

Der kleine glänzende Zwergbuntbarsch wird mit einer Größe von 5-8cm nicht viel Grösser wie ein Apistogramma. Während die Weibchen eher die kleineren sind, können ausgewachsene Männchen die 8cm ohne Flossen sehr gut erreichen.

Aufgrund der Aggressivität und der doch etwas genaueren Wasserwerte wird diese Zwergbuntbarschart recht selten im Handel geführt und er zählt daher als Rarität. Mit einem Alter von bis zu 4 Jahren ist er eher kurzlebig. Ein entscheidender Punkt für das Alter und die Farbausprägung sind die Wasserwerte, die für seine Gesundheit doch eine wichtige Rolle spielen.

Er kann als Pärchen in einem Aquarium ab 60cm gehalten werden wobei wir eher 80cm Kantenlänge empfehlen würden. Hier sollte ein Artenbecken favorisiert werden. Bei einer Haremshaltung sollte das Becken deutlich grösser ausfallen. Für die Tiere ist die Grundfläche deutlich wichtiger als die Literzahl.

Ernährung des Glänzenden Zwergbuntbarsches im Aquarium

Der glänzende Zwergbuntbarsch ernährt sich überwiegend carnivor und kann anfangs nur widerwillig an Trockenfutter rangehen. Hier empfiehlt sich klar Frostfutter und Lebendfutter zu füttern in verschiedenen Variationen je nach Größe der Tiere. Von Wasserflöhe bis zu roten Mückenlarven kann hier jede Lebend-und Frostfuttersorte verwendet werden.

Wenn man die Tiere an Trockenfutter gewöhnen will, empfehlen wir vor allem hochwertiges mit einem hohen Anteil an Proteinen sowie ein Softfutter. Hier ist das Artemia 50% als Softgranulat oder Flachgranulat zu erwähnen, welches meist nach kurzer Gewöhnung gut angenommen wird.

Vergesellschaftung mit dem Glänzenden Zwergbuntbarsch

Der glänzender Zwergbuntbarsch ist im Vergleich zu anderen Zwergbuntbarschen eher ein recht aggressiver Geselle. Eine Vergesellschaftung im Aquarium sollte daher nur mit sehr robusten Arten erfolgen, die sich eher nah an der Wasseroberfläche aufhalten und nicht das Revier stören. Vorausgesetzt ist besonders, das ein Aquarium für die Vergesellschaftung eine entsprechende Größe aufweist. In einem 60cm Aquarium sollte keine Vergesellschaftung stattfinden.

 Aufgrund der sauren und weichen Wasserwerte können die Tiere in einem ausreichend großen Becken unter anderem mit Beilbäuchen gehalten werden. Sie bieten Aufgrund ihrer geringen Aggression auch keine weiteren Stressmöglichkeiten im Aquarium. 

Von bodenlebenden Arten wie Panzerwelse und L-Welse wird abgeraten. Achtet bei einer Vergesellschaftung unbedingt darauf, das die Wasserwerte und Ansprüche aller Arten zusammen passen und die Einrichtung so gewählt ist, dass die Tiere ausreichend Rückzugsmöglichkeiten besitzen.

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