grüne Punktalgen im Aquarium - harte Algenbeläge

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Grüne Punktalgen die dann auch gern zu flächigen  Algenbelägen werden, sind sehr häufig in der Aquaristik anzutreffen und haben dabei eine ganz einfache Ursache. So machst du dem schrubben an den Scheiben ein Ende.

Was sind grüne Punktalgen?

Die umgangssprachlich bekannte grüne Punktalge gehört häufig der Algenart Coleochaete scutata an. Sie gehört damit der Familie der Grünalgen an und ist weit verbreitet. Sie bildet meist Punkt oder Kreisförmige Flecken auf Dekorationen, Scheiben und Wasserpflanzen. Diese können auch zu einer kompletten grünen Fläche verschmelzen wenn die Bedingungen für das Wachstum der Alge gegeben sind. Die Punktalge ist in ihrer Struktur sehr hart und flach. 

In der Natur kommt sie meist ausschließlich auf Wasserpflanzenblätter vor und weniger auf Hartsubstrat, Plaste  und Dosen. Manchmal ist die Punktalge nicht immer einfach von anderen Algenformen zu unterscheiden.

Was ist die Ursache bei grünen Punktalgen im Aquarium?

Bei der grünen Punktalge können verschiedene Faktoren eine Ursache sein. Sie kommen auch in vorwiegend stehenden Gewässern vor, wo die Lichtquelle ungehindert durchscheinen kann und die Nährstoffe stehend vorhanden sind.

1. Phosphatwert

Der Phosphatwert spielt beider grünen Punktalge tatsächlich eine der wichtigsten Rollen. Wenn dieser nicht zum Verhältnis der anderen Nährstoffe passt und zu hoch ist, dann ist das meist ein Willkommenes Angebot für die grüne Punktalge. Wir konnten dies auch bereits mehrfach selbst beobachten und so nachweisen. 

2. Licht

Ein weiterer wichtiger Faktor der bei der Bildung von grünen Punktalgen eine Rolle spielt, ist der Faktor Licht. Sie benötigen intensives Licht, was am besten nicht von bewegten Wasser unterschiedliche gebrochen wird. Dort kann die Lichtdauer zu lange sein, die Lichtintensität (Lumen/ Liter) zu hoch oder auch durch einen falschen Standort des Beckens verursacht hineinscheinendes Sonnenlicht ebenfalls diese grünen Punktalgen.

Phosphattest um den Wert sicher zu bestimmen

Vermehrung der grünen Punktalgen im Aquarium

Die grünen Punktalgen können sich ungeschlechtlich aber auch geschlechtlich vermehren. Es können sich damit Schwärmersporen bilden, die sich ein neues Haftungssubtrat suchen. aus einer Zelle werden 2 begeißelte Schwärrmersporen gebildet. So das am Anfang eine langsamere Ausbreitung stattfindet und diese sich später jedoch sehr schnell vergrößert. Besonders im Frühsommer treten sie häufig in Wassergebieten auf.

Algensporen können durch Pflanzen, Wasser aus anderen Aquarien und Leitungswasser in euer Becken gelangen. Doch nur wenn die Bedingungen zum Ansiedeln gegeben sind, werden sie sich in eurem Aquarium auch vermehren und ansiedeln. Ansonsten bekommt ihr davon nicht so viel mit.

Sind grüne Punktalgen gefährlich?

Grüne Punktalgen stellen für die Tiere keine wirkliche Gefahr da. Sie sind nicht schön anzusehen und versperren euch gern mal die klare Sicht aber sie sind nicht gefährlich.  Auch die Ursachen warum Punktalgen kommen, sind für Tiere nicht gefährlich. Jedoch kann es eure gesamte Flora im Aquarium beeinflussen und Wasserpflanzen können im Wachstum gehemmt werden oder sogar "verbrennen". 

Wie solltest du bei grünen Punktalgen im Aquarium vorgehen?

Wenn du grüne Punktalgen bei dir im Becken entdeckst, solltest du auf jeden fall die Ursache suchen. Gehe damit am besten folgende Punkte durch.

1. Phosphatwert prüfen

In den meisten Fällen ist dieser für das Becken viel zu hoch und dient als optimaler Nährstoff für die Punktalgen. Wenn der Wert zu hoch ist, finde den Grund, warum dies so ist. Lange nicht gereinigte Außen Filter fangen mit der Zeit an Phosphat durch das zersetzen der Materialienmasse zu produzieren. Aber auch unaufgetautes Frostfutter ohne abspülen welches verfüttert wird, erhöht euren PO4 Wert. Falsch dosierter Dünger aber auch der Ursprung aus dem Leitungswasser können Gründe sein. Erfahre mehr zum Thema Phosphat.

2. Beleuchtung prüfen

Beleuchtung die viel zu intensiv ist oder auch zu lange an und weit über den natürlichen Lichtbedarf der Pflanzen und Tiere geht, kann ein wichtiger Energiefaktor für die Punktalge sein. Lichtenergie die nach beendeter Photosynthese der Wasserpflanzen weiter ins Aquarium geht, muss genauso verarbeitet werden. Dies tun dann leider nicht mehr die Pflanzen, sondern in dem Fall die Punktalgen. Zur Beleuchtungszeit zählen auch Sonnenaufgangs und Untergangssimulationen und Mondlichtphasen. So kann man schnell auf 12 Stunden + kommen, das eindeutig zu viel ist für unsere geschlossenen Aquariensysteme. Stellt die Dauer richtig ein und versucht nicht über 10h direkte Beleuchtung zu kommen. Wenn ihr jedoch das Becken sehr früh einschaltet und Abends noch etwas von dem ganzen haben wollt, könnt ihr auch eine Beleuchtungspause einbauen um die direkte Beleuchtung nicht unnötig zu verlängern. Bei Becken mit geringen Pflanzenmengen und ohne CO2 Düngung, solltet ihr besser bei 8 Stunden bleiben.


3. Standort des Beckens

Auch direkte Sonnen und UV Einstrahlung kann für Punktalgen ein optimales Energiemedium sein. Solltet ihr feststellen das ihr eine direkte oder indirekte Sonneneinstrahlung ins Aquarium habt, solltet ihr diese mittels Gardienen vermeiden oder das Aquarium an einen Sonnengeschützteren Standort stellen. Beleuchtung und zusätzliche Sonneneinstrahlung sind ein zu hoher Lichtfaktor und diesen finden die Punktalgen besonders toll.

Wie kannst du grüne Punktalgen entfernen?

Grüne Punktalgen sind je nach Substrat wo sie darauf haften leicht zu entfernen.  Denke immer daran, das nur alleine das optische entfernen der Algenbeläge nicht zur endgültigen Beseitigung führt.

1. mechanische Entfernung

Grüne Punktalgen lassen sich nahezu nur mit der mechanischen Art entfernen. An den Scheiben könnt ihr sie gut mit einem Klingenreiniger abschaben, an Deko und Technik ist meistens ein Schwamm zum abschrubben ausreichend.

Auf Pflanzenblätter wird es meist schwer sie händisch zu entfernen. Hier bietet sich das planen einen guten Unterstützungstrupp im Becken. Posthornschnecken, Clithon sp. - Geweihschnecken und Neritina sp. Rennschnecken haben zähne, mit denen sie diese Beläge abschaben können, ohne die Pflanzenblätter zu zerstören. Aber plant den Besatz der Schnecken gut, denn diese Tiere sollten nicht ausschließlich gegen Punktalgen eingesetzt werden, sondern man sollte ihre Ansprüche der Haltung und Lebensweise beachten und auch einhalten. Wenn ihr keine Schnecken als allgemeiner Putztrupp im Becken haben wollt, dann könnt ihr auch einfach warten, bis die Blätter der Wasserpflanzen ihren normalen Lebenszyklus erreicht haben. Die neuen Blätter werden dann wieder schön sauber sein. 

Besonders Anfällig bei Punktalgen sind langsamwachsende Wasserpflanzen wie Anubias.


Klingenreiniger für Mechanische Beseitigung an den Scheiben

Setze keine Tiere gegen diese Algen ein!

Leider ist immer noch oft verbreitet, der Kunde kommt mit einem Algenproblem und der Händler oder auch Influencer rasselt verschiedene Arten runter die angeblich dein Algemproblem lösen.  

Harte Punktalgen stellen eine Symptomerscheinung dar und wenn ihr diese beseitigt, ist nicht die Ursache erledigt.  Oft werden hier Tiere wie Rennschnecken, Otociclus,  Antennenwelse oder gar noch anderen vermeintliche "Algenfresser" genannt. Die harten Punktalgen werden von keinen Tier wirklich gefressen, aber einige Tiere fressen die Mikroorganismen die sich darauf befinden und dadurch können sie mit ihren Zähnen die Beläge mit runter raspeln.  Das ist aber nicht die Lösung für euer Problem sondern nur eine Unterstützung. 

Bitte setzt deshalb nicht einfach wahllos ein Tier ein, die euch empfohlen wird weil ihr sagt ihr habt Algen. Diese Zierfische und Arten haben mehr Ansprüche an die Haltung, Beckengrösse,  Futter und Gesellschaft als euch vielleicht vermittelt wird und die Eigenschaft das sie an der Scheibe raspeln ist toll, ersetzt aber nicht die artgerechte Haltung.

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