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Heizstäbe im Aquarium - Sinnvoll oder unnötiger Stromfresser?

Heizstäbe im Aquarium - Sinnvoll oder unnötiger Stromfresser?

Heizstäbe im Aquarium sind ein großes Thema, besonders seit die Strompreise nicht mehr so günstig sind. So ein Heizstab kann schnell mal 50,100,200 und mehr Watt pro Stunde verbrauchen, das schreckt ab und um Kosten zu sparen, lässt man diesen halt einfach weg? Nicht unbedingt die beste Idee, die man damit hat. Die Temperatur spielt für viele Zierfische eine wichtige Rolle und da die meisten aus warmen und tropischen Gebieten stammen, ist der Organismus und das Immunsystem auf diese Temperaturen ausgelegt.  Wir erklären dir kurz, ob ein Heizstab im Aquarium sinnvoll ist oder nur ein unnützer Stromfresser.

Was ist eine Heizer bzw. Heizstab für dein Aquarium?

Ein Heizer oder Heizstab fürs Aquarium ist meist eine regelbare Wärmequelle für Unterwasser. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Heizermodelle, vom klassischen Glasheizstab der regelbar ist bis hin zu Durchlaufheizstäben, Plasteheizstäben, voreingestellten Heizstäben oder per Steuerung regelbare Heizstäbe.  Doch alle haben sie eine Aufgabe, dass Wasser im Aquarium auf die eingestellte Temperatur erwärmen.  Die Heizer erwärmen das Wasser mittels Strom und Temperaturfühler auf die gewünschte Temperatur.

Wie wichtig ist ein Heizstab im Aquarium?

Das kommt ganz, auf eure Arten an, welche Ihr im Aquarium pflegt. Ohne Heizstab erwärmt sich das Aquarium nur über die Raumtemperatur und ggf. Technik wie Beleuchtung und Filter, die ebenfalls eine kleine Wärme abgeben. Die meisten Fische für unser Aquarium sind tropische Fische aus warmen Gebieten. Bei einer Durchschnittsraumtemperatur von 20°C können sich deine Zierfisch, wenn es nicht gerade welche der wenigen Arten sind, die im kühleren Wasser heimisch sind, schnell eine Eisnase holen. Erfrieren tun sie damit nicht, jedoch  ist es wie bei uns, wenn uns kalt ist,  wir werden ruhiger, sparen Energie und  unser Stoffwechsel fährt runter.  Deshalb ist ein Heizstab in einem Aquarium ein wichtiges Element, für deine Zierfische, welche aus warmen Regionen kommen. 

Welche Temperatur stellt man den am besten ein?

Das ist eine Frage, die man kaum pauschal beantworten kann, da es hier sehr speziell auf eure Zierfische im Aquarium ankommt. Hat man verschiedene Zierfische im Aquarium, sollte man unbedingt darauf achten, eine passende Temperatur für alle herzustellen. Auch in der Natur ist die Temperatur nicht konstant. Schwankungen sind also okay, sollten sich jedoch in einer gesunden kleinen Spanne aufhalten. In 95% aller Fälle, sollte zwingend ein Heizstab im Aquarium sein, was nicht immer bedeutet, das dieser heizen muss oder permanent Strom zieht. Sondern, das für den Fall, wenn die Temperatur zu stark sinkt, der Heizstab diese wieder erhöhen kann  bis zur gewünschten Temperatur. 
Hält man Elassoma Arten, so ist meist kein Heizstab nötig. Hält man jedoch Tiere die aus dem Amazonas kommen und nicht aus Gebirgsbächen o.ä. dann sollte ein Heizer im Aquarium sein. Ein Heizer verbraucht im Ruhezustand kaum Strom, so das es kein Problem ist, diesen im Becken zuhaben.

Was passiert wenn es zu kalt ist im Aquarium?

Aufgrund der gestiegenen Strompreise sind einige Heizstäbe aus dem Aquarium verschwunden. Was nicht optimal ist. Ist das Wasser für die Tiere zu kalt und das nicht nur kurzfristig wie bei einem Wasserwechsel, sondern langfristig, so kann dies ernsthafte negative Folgen haben. 
  • Verkürzung der Lebendzeit
  • schlechte und falsche Entwicklung des Körpers, Flossen und Organe
  • schwaches Immunsystem
  • Krankheitsanfälligkeit für Erreger
  • Verdauungsprobleme

Werden Fischarten, welche im Warmwasser leben zu kalt gehalten, so kann dies die Krankheitsanfälligkeit deutlich erhöhen. Das Immunsystem wird runtergefahren und Erreger die bei passender Temperatur kaum eine Chance haben, können nun deine Fische angreifen. Auch die Entwicklung und das Wachstum werden langsamer von statten gehen, Verformungen sind möglich, da der Stoffwechsel ebenfalls runter fährt.  Inaktivität, bzw. weniger Schwimmverhalten als üblich sind ebenfalls eine Folge. Ihr seht, mit zu niedrigen Temperaturen tut ihr Tropischen Fischen keinen Gefallen.  Um gewisse Futterbestandteile gut zu verdauen und zu verarbeiten, sind für manche Tiere ebenfalls höhere Temperaturen notwendig. Sonst kann es hier zu Verstopfungen kommen.

Was passiert wenn es zu warm ist im Aquarium?

Wenn es zu kalt gibt, gibt es auch zu warm und das ist besonders im Sommer auch ohne Heizer im Aquarium für manche Arten ein Problem. Wenn das Wasser zu warm wird, dann erhöht sich meist der Stoffwechsel und die Tiere, welche eigentlich nicht auf hohen Temperaturen gehalten werden sollen, können damit schneller an Ihr Lebensalter gelangen, da der Organismus für eine solche schnelle Verstoffwechselung nicht ausgelegt ist. Ein weiteres Problem kann die Sauerstoffknappheit werden. Mit dem Anstieg der Temperatur, verringert sich der gelöste Sauerstoffanteil im Wasser.  Verschiedene Arten haben damit gelernt umzugehen, so wie einige Salmler zum Beispiel. Andere Arten wie Welsarten (zB. Baryancistrus oder L134) oder auch Diskus, haben in den Biotopen bereits hohe Temperaturen von 30-32°C , hier werden einige Arten bereits luftschnappend oder gar Tod im Becken liegen, während es diesen Tieren noch blendend geht, das hat auch einen Grund, wieso sie solche Temperaturen aushalten. 

Um solche hohen Temperaturen gut zu vertragen, sind in den Habitaten hohe Mengen an Tanninen zu finden. Tannine unterstützen den Sauerstofftransport, so dass die Tiere hier keine Probleme haben. Diese Tiere benötigen diese Temperaturen auch häufig um Stabil und gesund zu bleiben und das Futter ordentlich zu verdauen. Ist der Organismus der Tiere auf solche Temperaturen ausgelegt, so führen diese hohen Temperaturen nicht zu einer kürzeren Lebenszeit, wie es bei Zierfischen ist, die es kühler wollen. Hier sorgen eher zu kalte Temperaturen zu Erkrankungen und deswegen zu frühzeitigen versterben.

Mittlerweile lesen wir auch bei Warmwassertieren, das sie ja schneller sterben, wenn man sie artgerecht auf 26-28°C hält. Das ist quatsch. Ist der Organismus dafür ausgelegt, ist diese Temperatur die optimale für die Haltung. Klassisch ist es bei Kampffischen in der Zuchtform gerade zu sehen, diese erkranken recht schnell, wenn die Temperaturen zu niedrig sind. 

Ist ein Heizer nun Sinnvoll oder nur ein Stromfresser?

Eine klare Antwort. Ja, ein Heizer im Aquarium ist sinnvoll. Wo dein Aquarium nicht durch Raumtemperatur und andere Faktoren auf eine für die Fische passende Temperatur gebracht wird, solltest du ein Heizer im Aquarium einbringen. 

Die richtige Temperatur bei der Zierfischhaltung sorgt dafür das ihr lange Freude an gesunden und stabilen sowie gut Entwickelten Tieren haben werdet. 

Unsere Pflicht als Aquarianer und Halter von Zierfischen, ist es die Tiere so passend und so gerecht wie möglich zu halten, um ihnen kein Leid oder Schmerz zuzufügen (Tierschutz Gesetz). Dabei spielt es keine Rolle, ob man eine Echse zu kalt hält, eine Katze vegetarisch ernährt oder einem Hund den Auslauf verwehrt, als Halter sind wir in der Pflicht für unsere Tiere gut zu sorgen.

Wenn der Faktor Stromkosten der Punkt ist, der euch überlegen lässt, dann solltet Ihr an Optimierungen wie Dämmung arbeiten oder zum Wohle der Tiere, diese in ein besseres Aquarium abgeben. Jedes Hobby kostet leider nun mal Geld und einige Faktoren sind unverzichtbar. 

Im Normalfall werden für die Haltung der Arten Temperaturspannen angegeben, an diese solltet Ihr euch halten. Es bedeutet nicht, das die Tiere permanent auf dem untersten Niveau gehalten werden sollen, sondern am besten an die Jahreszeit mit etwas Schwankung angepasst.

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