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L183 - Blauer Antennenwels - lat. Ancistrus dolichopterus


Becken ab 100cm
Omnivore
Schwarm ab 10 Tieren

 Größe ~15cm
 Südamerika
Alter bis 6 Jahre

Der L183 - Ancistrus dolichopterus in der Natur

Die Ancistrus dolichopterus stammt aus dem mittleren und oberen Amazonasbecken aus Südamerika. Auch sind sie im Einzugsgebiet des Rio Negro, Rio Trombetas, Rio Tefé, Rio Madeira und des Rio Tapajós zu finden.

ACHTUNG:

Oft werden die klassischen Ancistrus spec. also der braune bzw. gemeine Antennenwels unter der Bezeichnung verkauft. Vielen ist dieser Fehler bekannt, aber da er so noch auf Listen geführt wird, wird es sich so schnell nicht ändern. Hier gilt also Augen auf beim Welskauf. Ein sicheres Zeichen für einen echten blauen Antennenwels bzw. L183 sind die 8-9 Weichstrahlen, welche sie in der Dorsale haben und damit oft von anderen unterscheiden.

Wasserwerte in der Heimat der L183 - Ancistrus dolichopterus

pH -Wert

 

Leitwert

  µS

 Gesamthärte

 

 Karbonathärte

 

 Temperatur

 

 Nitrat

 

Die natürliche Lebensweise der Ancistrus dolichopterus

Ernährung des L183 Ancistrus dolichopterus in der Natur


Geschlechterunterscheidung und Brutverhalten

Auch beim Ancistrus dolichopterus dem L183 oder auch blauen Antennenwels kannst du die Geschlechter meist recht einfach unterscheiden.  Eins der wichtigsten Merkmale sind die größeren Antennen auf dem vorderen Kopf bzw. Maulteil. Auch die Weiblichen Tiere können hier ein paar wenige seitliche Antennen bekommen. Hier kann man die Tiere jedoch dann gut von oben unterscheiden.

Die Kopfform der Männchen ist oft spitzer als jene der Weibchen aber auch die Odontoden an den Flossen und den Kiemendeckeln sind bei Männchen deutlich ausgeprägter. Die Merkmale nehmen mit Alter und Größe der Tiere zu. Eine unterscheidung ist für gute Augen und kenner ab einer Größe von 6cm durchaus möglich aber nicht immer garantierbar.

Der Ancistrus dolichopterus ist ein Höhlenbrüter und das Männchen betreibt Brutpflege. Die Weibchen werden zum Ablaichen in die Höhle gedrängt und danach verjagt. Das Männchen befruchtet das Gelege in dem es rückwärts hineinschwimmt. Danach wird es bis zum Schlupf und Verzehr des Dottersacks, also ca 3 Wochen vollständig bewacht. Sobald die Jungtiere die höhle verlassen, sind sie auf sich allein gestellt.

Der blaue Antennenwels im Aquarium

Der blaue Antennenwels ist ein Bodenbewohner und legt daher einen großen Wert auf eine gute Struktur im unteren Aquariumbereich sowie den Bodengrund.

Für den blauen Antennenwels eignet sich feiner Bodengrund, der sandig ist oder feiner runder Kies bis zu einer Körnungsgröße von 2mm. Welche Farbe der Bodengrund hat, spielt für die Welse keine weitere Rolle. Bedenkt nur, dass heller Bodengrund das Licht intensiver reflektieren kann und die Welse dadurch scheuer und blasser werden können. Da es überwiegend dämmerungsaktive Tiere sind, sind sie tagsüber meist selten im Becken anzutreffen, sondern ruhen sich in ihren höhlen und verstecken aus.

Bei den Wasserpflanzen solltet ihr auf kurzwurzlige Bodendecker verzichten. Die Flossenschläge der Welse sind sehr kräftig und können diese dann versehentlich rausreisen. Ansonsten habt ihr bei der Wasserpflanzenauswahl freie Hand. Bei Jungen Ancistrus können einige Wasserpflanzen noch auf dem Speiseplan stehen. Dies betrieft oft Alternanthera Arten aber auch Echinodoren können manchmal angeknabbert werden.

Da Antennenwelse und besonders die Männchen ein revierbildendes Verhalten haben, ist es wichtig das der Bodenbereich gut strukturiert wird und du ausreichend Verstecke und Unterschlüpfe zur Verfügung stellst. Hier können Steinspalten, Tonhöhlen, Holzhöhlen, Schieferhöhlen oder auch Wurzeln sehr gut verwendet werden. Holz dient zudem bei Antennenwelse als Nahrungsquelle für den Cellulosebedarf und sollte in jedem Antennenwelsbecken vorhanden sein.

Wasserwerttoleranzen im Aquarium

pH -Wert

 4,5 - 6,5

Leitwert

  450µS

 Gesamthärte

2-12 dGH°

 Karbonathärte

 0-5 dKH°

 Temperatur

 24-29°

 Nitrat

<35mg/ Liter


Haltung von blauen Antennenwelsen im Aquarium

Der blaue Antennenwels kann in Aquarien ab 100cm gehalten werden. hier dann als Einzelhaltung. Die angegebene Größe von 25cm wurde bisher nur bei Tieren in der Natur gemessen. im Aquarium sind sie meist nur bis 15cm groß, selten mal bis 20cm. Jedoch sollte diese Größe nicht unterschätzt werden. Je größer das Becken udn die Grundfläche, desto besser für die Tiere und desto entspannter sind sie auch.

Wer ein Paar oder Haarem der L183 Welse halten will, sollte dort für ausgewachsene Tiere unbedingt ein 120cm Becken oder mehr einplanen, je nach Gruppengröße und beibesatz.

Die Haltung kann Einzeln bei Männchen erfolgen oder als Paar sowie als Harem. Bei mehreren Männchen sollte unbedingt eine gute Struktur vorhanden sein, da es sonst gern mal zu revierkämpfen kommen kann. Diese führen zwar meist nicht zum Tod der beteiligten, aber bringen natürlich etwas unruhe ins Aquarium, was man ja eher vermeiden will.

Ernährung des blauen Antennenwels im Aquarium

Der blaue Antennenwels hat ein unterständiges Maul und dazu noch ein Saugmaul, welches ihm ermöglich sich an Gegenständen festzusaugen und Strömung zu trotzen. Durch das unterständige Maul findet die Nahrungsaufnahme überwiegend am Bodengrund statt, weshalb hier auf sinkendes Futter gesetzt werden sollte.

Geeignet sind dafür Tabletten wie zum Beispiel die Algae Chips von Fluval oder auch die Pleco Tabs und Novo Tabs von JBL. Auch sinkendes Granulat oder Frostfutter wie Artemia, Muschelfleisch o.ä. wird gern angenommen. Wählerisch sind sie meist nicht.

Da sie zu den omnivoren Ernährungstypen gehören, sind sie sozusagen Allesfresser. Der Bedarf an Cellulose und dem pflanzliche nAnteil sollte jedoch bei Antennenwelsen nicht unterschätzt werden. Besonders junge Welse haben noch einen hohen pflanzlichen Ernährungsbedaf während adulte Tiere überwiegend an Wurzeln nagen und sich über fleischliches Futter freuen.

Vergesellschaftung mit dem blauen Antennenwels

Der blaue Antennenwels ist ein meist ruhiger Bodenbewohner, der sehr gut mit anderen friedlichen Zierfischen vergesellschaftet werden kann. So sind bei guter Struktur die Vergesellschaftung mit Panzerwelsen aber auch Barschen möglich. Salmler und andere Zierfische lässt er meist vollständig in Ruhe, sofern sie ihn nicht ärgern.

Eine Vergesellschaftung mit Garnelen stellt ebenfalls kein Problem dar. Sie sind keine aktiven Jäger. Es kann dennoch gelegentlich mal eine schwache und alte Garnele als Futter enden. Ebenso bei kleinen Schnecken wie PHS und Blasenschencken.

Achtet bei der Vergesellschaftung von unterschiedlichen Arten immer auf die Ansprüche der jeweiligen Tiere, das sie auch wirklich zusammen passen. So vermeidet Ihr Stress im Aquarium und habt länger Freude an gesunden Zierfischen und Welsen.

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