
Essigälchen züchten - Turbatrix aceti als Aufzuchtfutter
Hier geben wir euch eine Anleitung zur Zucht von Essigälchen an die Hand. Diese sind winzige Fadenwürmer, die sich hervorragend als Lebendfutter für kleine Fische, Garnelenlarven und andere Jungtiere im Aquarium eignen. Sie bewegen sich lebhaft im Wasser und regen dadurch den natürlichen Jagdinstinkt der Tiere an. Ihre Zucht ist denkbar einfach, platzsparend und liefert über Wochen hinweg kontinuierlich Futter, ohne dass tägliche Pflege notwendig ist.
Benötigte Materialien für die Essigälchen Zucht
Für den Start deiner Essigälchen Zucht brauchst du keine teure Ausrüstung.
Kurz Zusammengefasst, benötigst du folgendes:
- Gefäss
- Wasser
- Bio Apfelessig
- Trockenhefe
- Zuchtansatz der Essigälchen
- Zucker

Ein einfaches, gut belüftetes Gefäß wie ein 1- bis 2-Liter-Eimer oder ein Einmachglas mit Deckel reicht völlig aus. Wichtig ist, dass der Deckel Luftaustausch zulässt, also am besten Löcher hineinschneiden oder ihn nur locker auflegen.
Verwende einen 5 %igen Bio-Apfelessig, da dieser milder ist als synthetischer Tafelessig und sich besonders gut für die Zucht eignet.
Er wird zu gleichen Teilen mit Leitungswasser gemischt. Hinzu kommen ein gestrichener Teelöffel Zucker sowie eine Prise Trockenhefe.
Diese Zutaten sorgen für optimale Lebensbedingungen und unterstützen das Wachstum der Älchen.
Nicht zuletzt brauchst du einen Zuchtansatz, also eine kleine Menge lebender Essigälchen, die du entweder von einem Züchter, online oder aus einer bestehenden Kultur bekommst.
So bereitest du deinen Zuchtansatz der Essigälchen vor:
Um deine Zucht anzusetzen, mischst du zunächst 500 ml Bio-Apfelessig mit 500 ml Leitungswasser in deinem vorbereiteten Gefäß.
Anschließend gibst du eine kleine Menge Trockenhefe sowie einen gestrichenen Teelöffel Zucker hinzu. Diese Mischung wird durch die Hefe leicht fermentiert, was den Essigälchen als Nahrung dient.
Dann kommt der Zuchtansatz dazu, also die lebenden Essigälchen, die sich nun in der Flüssigkeit vermehren können.
Achte darauf, dass der Deckel nicht luftdicht abschließt, damit Sauerstoff hineingelangt. Alternativ kannst du ein Gazetuch mit Gummiband über das Gefäß spannen, um Fruchtfliegen fernzuhalten und gleichzeitig die Luftzirkulation zu gewährleisten. Stelle das Gefäß an einen ruhigen Ort mit Zimmertemperatur – ideal sind 20 bis 25 °C.
Dort lassen sich die Älchen gut vermehren. Schon nach wenigen Tagen kann sich eine leichte Kahmhaut auf der Oberfläche bilden. Das ist kein Grund zur Sorge, sie besteht aus Hefen und Bakterien.
Rühre gelegentlich vorsichtig um, um den Sauerstoffaustausch zu fördern. Verdunstetes Wasser sollte regelmäßig mit Leitungswasser aufgefüllt werden. Im Laufe der Zeit kann sich ein heller Bodensatz bilden.
Diese Ablagerungen sind völlig unbedenklich. Nach etwa einer Woche ist die Kultur meist so weit, dass du die ersten Älchen ernten und verfüttern kannst.
Essigälchen im Aquarium verfüttern
Möglichkeit 1 - Entnahme direkt aus dem Zuchtansatz:
Die einfachste Methode besteht darin, die Älchen direkt aus dem Behälter zu entnehmen. Dazu tauchst du ein Wattestäbchen oder einen kleinen Löffel in die Flüssigkeit, nimmst etwas von der Oberfläche auf und gibst es direkt ins Aquarium. Die Älchen halten sich bevorzugt in den oberen Schichten auf, da dort mehr Sauerstoff vorhanden ist.
Diese Methode ist schnell und unkompliziert, eignet sich aber eher für kleinere Mengen oder einzelne Fütterungen.
Möglichkeit 2. - Enghalsflasche mit Filterwatte:
Wenn du die Älchen möglichst ohne Essiggeruch oder -flüssigkeit verfüttern willst, empfiehlt sich diese saubere Methode: Fülle eine Enghalsflasche (z. B. eine leere Glasflasche) bis zur Verengung mit der Kulturflüssigkeit. Stopfe etwas Filterwatte in den Flaschenhals und fülle den oberen Teil mit klarem Leitungswasser auf. Nach einiger Zeit wandern die Essigälchen durch die Filterwatte ins saubere Wasser, da dort mehr Sauerstoff vorhanden ist. Von dort kannst du sie mit einer Pipette entnehmen und direkt ins Aquarium geben – ganz ohne die saure Kulturflüssigkeit.
Diese Zuchtmethode ist besonders nachhaltig, platzsparend und macht unabhängig von industriell hergestelltem Futter. Mit ein wenig Pflege kannst du deine Kultur über viele Wochen und sogar Monate nutzen – immer frisch, lebendig und nährstoffreich.
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