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Kieselalgen im Aquarium - brauner Algenbelag

Kieselalgen im Aquarium - brauner Algenbelag

Geschätze Lesezeit: 6 Minuten
Nancy
19.04.2025
Kieselalgen hat nahezu jeder schon mal im Aquarium gehabt. Sie sind deutlich als braune, schmierige Beläge zu erkennen. Die Kieselalge kommt im Süßwasser und im Meerwasser vor und ist dort vor allem benthisch oder im Wasser frei schwebend vor.  Man unterscheidet mittlerweile 6.000 Arten, geht aber von bis zu 100.000 verschiedenen aus. Im Meerwasser sind sie sogar ein wichtiger Bestandteil des Planktons und gehören damit zur  Nahrungspyramide.  Und da sie das Becken optisch nicht verschönern, zeigen wir dir, womit du es zu tun hast und wie du sie loswirst.


Was sind Kieselalgen?

Kieselalgen oder auch Diatomeen genannt und werden in die Protista Gruppe eingeordnet, die zu den nicht näher verwanden Lebewesen gehört. Dort zählen sie zu den Stramenopilen, die zwei unterschiedlich ausgebildete Geißeln besitzen. Den Namen Kieselalge haben sie aufgrund der Zellhülle, welche aus Siliziumoxid besteht und damit einer chemischen Verbindung der Kieselsäure. 

Dieser Wert kann im Aquarium mittels Silikat Test nachgewiesen werden.


Die Gattung, die in den Aquarien gefunden wird, wird der Achnanthes sp. zugeordnet. Genauer konnte man dies noch nicht unterscheiden. Sie hat die Möglichkeit, Fotosynthese zu betreiben und CO₂ aufzunehmen sowie Sauerstoff zu produzieren.

Was ist die Ursache von Kieselalgen?

Die Ursache von Kieselalgen liegt damit ganz klar im Silikatwert bzw. Siliziumoxidwert der im Aquarium herrscht. Ist im Aquarium kein stabiles Gleichgewicht im Nährstoffhaushalt, kann die Kieselalge sich ausbreiten. 

1. Einlaufphase von Aquarien

In der Einlaufphase von neuen Aquarien kann die Kieselalge regelmäßig vorkommen. Das liegt überwiegend an einem noch nicht vorhandenen Nährstoffgleichgewicht. Wenn sich das Gleichgewicht einstellt, kann die Kieselalge meist nicht mehr existieren und verschwindet dann von allein wieder.  Ausnahme ist, wenn euer Silikatwert deutlich erhöht ist.

2. Hoher Silikatwert durch Leitungswasser oder Einrichtung

Ist in eurem Leitungswasser bereits ein hoher Silikatwert vorhanden, so kann es auch trotz gutem Gleichgewicht die Kieselalge durchkommen. Aufgrund des Silikatwertes kann sie ihre Zellhüllen ausbauen und wachsen. Was bei einem niedrigen Silikatwert und gutem biologischem Gleichgewicht nicht möglich ist.  Silikate werden besonders bei weichem Wasser, wie auch Phosphate, zugesetzt, um die Rohrleitungen vor Korrosion und Kalk zu schützen. Aber auch Steine und Bodengrund können Silikat ins Becken einbringen.

Besonders Soilboden ist reich an Silikat und kann zu Problemen führen, wenn das Becken nicht im Gleichgewicht ist. Wir haben auch schon Becken mit 17mg Silikat gehabt, ohne eine Kieselalge zu sehen. Hier war das Gleichgewicht zwischen Nährstoffen, Pflanzen und Licht gut vorhanden.
Silikattest

Vermehrung von Kieselalgen

Kieselalgen vermehren sich ungeschlechtlich und ausschließlich durch Zellteilung. Damit ist auch sehr einfach erklärt, warum es erst wenige sind, die man entdeckt und dann auf einmal eine "explosionsartige" Vermehrung feststellt. Mit der Zellteilung werden die nachfolgenden Tochterzellen jedoch immer kleiner.

Wie bekommst du Kieselalgen wieder los und kannst sie vermeiden?

Da die Ursache von Kieselalgen sehr einfach ist, gilt es nur, die Quelle dafür zu finden und zu beseitigen. Natürlich solltet ihr ein Gleichgewicht im Aquarium herstellen, um ein stabiles Ökosystem zu schaffen.

Stellt ihr Kieselalgen in der Einlaufphase fest, wischt sie weg oder wartet erst einmal ab. Als Erstes gilt hier, messt euren Silikatwert. 

Danach findet die Ursache für diesen Wert. Kommt er bereits so aus der Leitung, so könnt ihr mit Osmosewasser arbeiten, euch einen Silikatfilter für die Leitung holen oder auch ein Filtermedium einbauen, das den Silikatwert reduziert.


Als Erste Hilfe könnt ihr die Kieselalge recht einfach mit einem Lappen oder Schwamm wegwischen. Wenn ihr in eurem Becken Schnecken oder auch Welse habt, dann freuen sie sich über den Belag auch und füttern ihn durchaus auf. Da besonders Schnecken auch eine gute Unterstützung im Aquarium sind, empfiehlt sich diese von Anfang an mit einzuplanen. 

Setze auch hier keine Tiere gegen diese Alge ein, sondern suche die Ursache

Bitte zieht nicht in den nächsten Laden und lasst euch Tiere gegen die Beseitigung der Algen aufquatschen. Bei Kieselalgen werden gern Tiere wie Otocinclus, Rennschnecken, Antennenwelse oder andere Schnecken empfohlen. 


Besonders wenn ihr noch in der Einlaufphase seid, ist euer Becken besonders für Aufwuchsfresser wie Rennschnecken und Otocinclus noch nicht geeignet. Wartet in dem Fall einfach ab oder entfernt sie mechanisch. Setzt nur Tiere in euer Becken, deren Ansprüche ihr auch erfüllen könnt. Haltungsform, Ernährung, Wasserwerte, Einrichtung und Verhalten sollten zwingend zu euren Besatzvorstellungen und Beckenvorstellungen passen. 


Silikatex von JBL zur Entfernung von Silikat aus dem Aquarium

Leserfragen:

1. Mir wurde empfohlen, das Licht um 50% zu reduzieren, weil ich Kieselalgen hatte. Diese sind jetzt weg, aber meine Pflanzen sehen nicht gut aus.
Dass die Algen weg sind, ist in dem Fall normal und auch, dass deine Wasserpflanzen nun auch anfangen, schlechter zu wachsen und die Blattabstände größer werden. Das liegt daran, dass diese inzwischen einen Lichtmangel haben. Da Kieselalgen auch Fotosynthese betreiben, ist natürlich klar, dass bei schlechter Beleuchtung diese auch verschwinden. Leider gehen natürlich solche Reduzierungen auch an Wasserpflanzen nicht spurlos vorbei. Du solltest die Beleuchtung wieder hochfahren, damit deine Pflanzen wieder kürzere Blattabstände bekommen und besser wachsen. Sollten die Kieselalgen wieder auftreten, messe unbedingt den Silikatwert in der Leitung und im Becken, damit du die Ursache finden kannst.

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