
Osmosewasser in der Aquaristik - für Süßwasser und Meerwasser
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19.04.2025
Manch einer hat den Begriff Osmosewasser schon mal gehört. Andere wiederum nicht. Doch was steckt nun wirklich hinter Osmosewasser und warum ist es für die Süßwasser Aquaristik durchaus wichtig? Doch Osmosewasser ist für viele Bereiche wichtig, nur dies ist gar nicht jedem bewusst.
Wasser ist die wichtigste Lebensgrundlage für unsere Zierfische im Aquarium. Deshalb ist es auch umso wichtiger, dass wir auf eine passende und gute Qualität herstellen.
Was genau ist Osmosewasser?
Man könnte es jetzt kurzfassen und sagen, Osmosewasser ist einfach gefiltertes Wasser. Doch was macht es dann so viel besser als anderes gefiltertes Wasser?
Osmosewasser wird mittels einer Umkehrosmoseanlage oder auch einfach Osmoseanlage genannt, hergestellt. Diese filtert verschiedene Stoffe aus dem Ursprungswasser. Eine Osmoseanlage kann je nach Ausgangswasser auch unterschiedlich aufgebaut sein.
Osmosewasser ist auch gern als Reinstwasser bezeichnet. Reinstwasser ist quasi das Endprodukt nach der Filterung.

Wie wird Osmosewasser hergestellt?
Osmosewasser wird nicht durch Destillieren hergestellt, wie das destillierte Wasser, auf welches wir unten kurz eingehen. Das Osmosewasser wird durch eine Filteranlage gedrückt, mit verschiedenen Wasserfiltern, die entsprechende Verunreinigungen wie Minerale, Medikamente, organische Stoffe, Silikat, Nitrat oder vieles mehr herausfiltern können. Diese sind in Reihe geschaltet und das Wasser durchläuft jeden Filter mit entsprechendem Druck. Durch den Druck, der vom Wasser auf die Filtermedien ausgeübt wird, werden die unerwünschten Bestandteile quasi in den Filter gedrückt und es kommt nur noch sauberes Wasser raus.
Osmoseanlagen sind quasi für jeden Haushalt und können immer an die entsprechenden Ausgangswerte aus der Leitung angepasst werden. So kann jedes Leitungswasser optimal gefiltert werden und gezielt mit Mineralien versehen oder für andere Bereiche verwendet werden.
Bei der Herstellung des Osmosewassers entsteht ein sogenanntes Abwasser, welches dann einen Großteil der gebundenen Minerale und Stoffe enthält und somit im Abfluss landet. Ihr könnt es aber natürlich auch separat auffangen und dann zum Gießen von Blumen nehmen. So viele Minerale wie da drin sind, werden sie sich freuen.
Gute Osmoseanlagen arbeiten mit einem Reinstwasser zu Abwasserverhältnis von 1:1. Billigere dann auch mal mit einem Verhältnis von 1:2 oder 1:3. Es gibt auch Anlagen, die bereits unter 1:1 mit Abwasser arbeiten, dies ist jedoch auch immer vom Ausgangswasser und dem Druck abhängig.

Wieso hat Osmosewasser eine so wichtige Bedeutung für die Aquaristik?
In der Aquaristik wollen wir tropische Zierfische halten, deren absolute Lebensgrundlage das Wasser ist. Klar ist es schön, wenn ihr die Luft filtert, aber ohne Wasser bringt dem Fisch das nichts.
Da es sich bei den meisten Zierfischen im Aquarium um tropische Arten handelt, sind die Wasserbedingungen, die sie benötigen, auch von der Natur vorgegeben. Der Organismus der Zierfische ist an die Gegebenheiten aus ihren natürlichen Habitaten angepasst und da diese Werte von See zu See oder Fluss zu Fluss sehr stark abweichen, ist es wichtig, dass wir diese für die Haltung im Aquarium nachstellen können, ohne das Wasser aus dem Land zu exportieren. Unser Leitungswasser, was vom Wasserwerk aufbereitet wird, ist in den meisten Fällen nur bedingt nutzbar für die Aquaristik, dazu findet ihr mehr Informationen im Blog Leitungswasser.
So ist es nötig, dass wir mit Wasser arbeiten, welches wir gezielt an die Werte anpassen können, um die Tiere gesund und stabil zu halten. Dafür stellt Osmosewasser die Grundlagedar, da wir mit nahezu Minerallosen Wasser arbeiten können, um die gezielten Minerale für die jeweilige Zierfischart wieder in artgerechter Menge zuzufügen.
Viele gelöste Stoffe in unserem Wasser sind größtenteils nicht für Zierfische geeignet und beeinflussen den Organismus eher negativ.
So kann jemand, der einen Weichwasserfisch halten will, aber hartes Leitungswasser hat, das Wasser speziell an die Tiere anpassen und ist unabhängig von den Wasserwerken.
Osmosewasser auch im Meerwasser Aquarium
Auch im Meerwasser Aquarium spielt Osmosewasser eine wichtige Rolle. Besonders dann, wenn Tierarten wirklich gezielte Werte mit geringen Schwankungen und Toleranzen benötigen, ist Osmosewasser immer eine gute Lösung. So kann man mit den entsprechenden Mineralien und Salzen die gewünschten Werte herstellen. Zusätzlich umgeht man die Gefahr, dass verunreinigtes Leitungswasser oder Zusätze ins Becken kommen, die den Tieren schaden können. Besonders die ganzen Anemonen und Weichtiere vertragen solche Sachen dann gar nicht.
Was unterscheidet jetzt Osmosewasser von destillierten Wasser?
Das ist eigentlich recht einfach. Es ist lediglich die Herstellungsart, die beiden Wassersorten unterscheidet. Eine Osmoseanlage ist oft nicht günstig und muss dazu regelmäßig gewartet werden. Wer also nur eine kleine Menge sauberes bzw. entmineralisiertes Wasser benötigt, kann auch mit handelsüblichen destillierten Wasser arbeiten und muss sich nicht gleich eine Anlage anschaffen.
Destilliertes Wasser wird, wie man fast vermuten kann, in einer Art Destillationsverfahren hergestellt. In diesem Prozess erfolgt das Trennen von Wasser und seinen darin vorkommenden Ionen und Spurenelementen. Bei dem Verfahren erfolgt das Verdampfen des Wassers, und dieser Wasserdampf wird entsprechend aufgefangen und kondensiert wieder. Dieses kondensierte Wasser ist dann frei von allen Verunreinigungen aufgrund des Dampfprozesses und kann für verschiedene Bereiche verwendet werden.
Nebenbereiche für Osmosewasser
Sauberes Wasser für Babynahrung
KFZ-Bereich für eine kalkfreie Reinigung
Terraristik
Trinkwasser, dem dann Minerale gezielt zugesetzt werden
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